Anzeige
Anzeige

Gegrummel im dichten Dschungel

Die größten Vögel des Regenwaldes erzeugen die tiefsten Laute

Melodisches Pfeifen und Zwitschern ist nicht ihr Ding. Kein Wunder. Helmkasuare sind die größten von drei Kasuararten und alles andere als niedliche Vögel. Wenn die fluguntauglichen Einzelgänger, die 180 Zentimeter Höhe erreichen können, etwa durch den dichten Wald von Papua-Neuguinea stapfen, grummeln sie dumpf vor sich hin. Der dröhnende Ruf - er erinnert am ehesten an Elefantenlaute - ist so niederfrequent, dass er in direkter Nähe der großen Laufvögel für das menschliche Ohr kaum wahrnehmbar ist, sagt Andrew Mack von der Wildlife Conservation Society. Man fühle es eher, und zwar als eine äußerst beunruhigende Empfindung. Auch von einigen anderen waldbewohnenden Tieren wie Tigern und Auerhühnern ist bekannt, dass sie sehr tiefe Töne erzeugen.

Offenbar durchdringen gerade diese besonders gut das Dickicht der Wälder, sodass Artgenossen über größere Strecken kommunizieren können. Wie Kasuare die Laute erzeugen oder empfangen, ist noch unklar. Möglicherweise spielt dabei der extravagante helmartige Höcker auf ihrem Kopf eine Rolle. Er besteht aus einer schaumartigen, elastischen Masse, die von Horngewebe überzogen ist. Früher nahmen Biologen an, dass der Helm, dessen Größe womöglich auf den sozialen Status des Tieres schließen lässt, den Kasuaren nur dazu dient, sich eine Bresche durch den dichten Regenwald zu bahnen. Ist der Weg frei, erreicht der Vogel im Laufschritt bis zu 50 km/h.

Nur einige tausend Exemplare leben noch in Neuguinea, Australien und auf benachbarten Inseln. Gegen die Bejagung und die Rodung der Regenwälder sind die Kasuare wehrlos, im direkten Kampf "Mann gegen Mann" jedoch nicht. Ein gezielter Tritt kann für Menschen lebensgefährlich sein, denn die dreizehigen Vogelfüße sind mit einer dolchförmigen, zwölf Zentimeter langen Kralle ausgestattet.

Alle GEOSKOPE aus dem Magazin 01/04

GEO Nr. 01/04 - Wer war Jesus?

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel