Natürlich liebe auch er die grandiosen Ausblicke, die die Dolomiten ermöglichten. Doch mindestens genauso schätze er die Einblicke, die sie lieferten, sagt Peter Daldos – tief in die Erdvergangenheit. Und so führt er an einem Frühjahrsmorgen hinab in einen steinernen Spalt, der inmitten der Dolomiten, dem südlichen Alpenzipfel, klafft. Zu allen Seiten: rote, braune, graue, gelbliche Felsschichten, die sich teils Hunderte Meter hoch auftürmen. Manche Lagen wirken wie aus Beton gegossen, andere haben eine blätterteigähnliche Struktur. Und dort, wo der Bletterbach in schäumenden Kaskaden zu Tal stürzt, jenes Flüsschen, das die Schlucht erschuf und ihr den Namen gab, glänzt das Gestein wie Speck.
Geburt der Gipfel Die unglaubliche Entstehungsgeschichte der Alpen
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So unverrückbar und beständig die Gipfel der Alpen auch erscheinen mögen: Sie sind das Ergebnis eines Jahrmillionen währenden geologischen Prozesses, der bis heute anhält. An einigen Felswänden lässt sich die wechselvolle Entstehungsgeschichte des Gebirges nachvollziehen