Asien drohe ein "Asbest-Tsunami", sagt Ken Takahashi. Der Leiter einer Fachgruppe für Arbeitsschutz bei der Weltgesundheitsbehörde WHO befürchtet eine wahre Flut an Todesfällen durch den Baustoff, der im wirtschaftlichen Boom in großen Mengen verbraucht wird. Er dient als billiges Brandschutz- und Isoliermaterial, seine Fasern jedoch können in die Atemwege eindringen und Lungenkrebs auslösen.
Das aber kann 30 bis 50 Jahre dauern - weswegen die Zahl der gemeldeten Todesfälle zurzeit noch relativ niedrig ist. Außerdem gibt es etwa in China keine offiziellen Statistiken darüber.
Asbestverarbeitende Firmen in Indien beschäftigen bis zu 100 000 Mitarbeiter, meist ohne jeglichen Arbeitsschutz. Das Material beziehen sie vorwiegend aus Russland. Und aus Kanada, wo Asbest kurz vor dem Verbot steht.