Virunga, gelegen im Osten des Kongos, zählt zu den ältesten Nationalparks Afrikas. Eine ökologische Arche. Unter anderem leben in den nebligen Regenwäldern im Süden des Parks 200 Berggorillas. Unser Gast Ephrem Balole gehört zu jenen Wildhütern, die versuchen, diesen Winkel der Erde – Weltnaturerbe – vor Plünderern, Rebellen und marodierenden Soldaten zu schützen. Oft um den Preis ihres Lebens. Über 140 der Ranger von Virunga sind seit 1996 im Dienst gestorben.
Allen Widrigkeiten zum Trotz gelang es Balole und seinen Mitstreitern in den vergangenen Jahren, Virunga zu einem Modell für nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in einer bitterarmen Region zu machen. Der Park hat Infrastruktur, Arbeitsplätze und Einkommen geschaffen. Dies alles ist erneut bedroht.
Im Ostkongo eskaliert ein alter Konflikt: Rebellen haben weite Teile des Parks eingenommen. In diesen Tagen liefern sie sich rund um die nahe Millionenstadt Goma schwere Gefechte mit dem kongolesischen Militär; Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. "Goma ist im Augenblick die Hölle", schreibt uns Ephrem Balole. Er ist auf Einladung der Redaktion GEO unterwegs nach Deutschland, um über die Lage in seiner Heimat zu berichten.
Fast verdrängt von den aktuellen Ereignissen, aber nicht minder bedrohlich für Virungas Zukunft: der Run auf Bodenschätze in der Region. Ein Konsortium von Konzernen sucht mitten im Park nach Erdöl.
Auf dem Podium: Ephrem Balole, Virunga-Nationalpark; Brent Stirton, GEO-Fotograf, und Andrea Böhm, Reporterin der ZEIT
Ephrem Balole leitet die Abteilung Wissenschaft und Technik des Virunga-Nationalparks. Der Fotograf Brent Stirton arbeitet seit Jahren in Virunga, zuletzt im Auftrag von GEO im März 2012. Er wird eine Auswahl seiner Bilder zeigen und von seinen Erfahrungen berichten. Die Reporterin Andrea Böhm berichtet regelmäßig für DIE ZEIT aus dem Kongo. Sie wird die Veranstaltung moderieren.
Montag, 17. Dezember 2012, 19 Uhr
Auditorium im G+J-Pressehaus, Am Baumwall 11, 20459 Hamburg
Anmeldung für die Hamburger Veranstaltung bitte unter virunga@geo.de.
Die Veranstaltung wird in englischer Sprache gehalten. Der Eintritt ist frei. Wir bitten herzlich um eine Spende für die Ranger des Parks.