Eigentlich wollte Stormchaser Mike Olbinski einen Sturm filmen, der sich in den weiten Ebenen um die Stadt Bismarck im US-Staat North Dakota ankündigte. Doch dann bekam er etwas Unerwartetes vor die Linse: Wabernde Wolken, die sich auftürmen, dann wieder Täler bilden, durchzuckt von vereinzelten Blitzen und vom Abendlicht in Rot- und Violetttöne getaucht.
Was am Himmel über North Dakota aussieht, als würde ein Riese ein gigantisches Bettlaken ausschütteln, ist in Wahrheit ein seltenes Naturschauspiel. "Undulatus asperatus" werden die Wolkenformationen genannt, erst kürzlich wurden sie in das Verzeichnis der World Meteorological Organization (WMO) aufgenommen. Besonders häufig wird das Phänomen in den Staaten der Great Plains in den USA beobachtet, meist morgens bis mittags nach einem Gewitter. Was dramatisch aussieht, löst sich meist ohne Sturm wieder auf. Angesichts solcher Aufnahmen muss Olbinski sich über den Fake-Sturm jedoch nicht ärgern. "In acht Jahren Stormchasing ist mir so etwas beeindruckendes noch nicht untergekommen", sagt er.