Amy King hat im richtigen Moment das Handy gezückt. Als eine sogenannte Roll Cloud über Chicago zog, hielt sie diese in einem kurzen Zeitraffer fest.
Roll Clouds sind relativ selten. Die horizontal ausgerichteten Arcus-Wolken treten meist in Verbindung mit Böen- oder Kaltfronten auf. Der englische Begriff Roll Cloud wird international verwendet. In Deutschland spricht man gelegentlich auch von Böenwalze oder Rollkragen.

Die bekannteste rollende Wolke ist die Morning Glory Cloud. Dieses spektakuläre Naturschauspiel ist mit schöner Regelmäßigkeit - vor allem aber in der Trockenzeit von April bis Oktober - im Nordosten Australiens am Golf von Carpentaria zu beobachten. Flache Wolkenrollen von gigantischer Länge bilden sich und ziehen, mal einzeln, mal parallel gestaffelt, vom Meer landeinwärts. Sie erstrecken sich über mehrere hundert Kilometer und sind auch von Satelliten aus zu erkennen. Ursache des Schauspiels sind abendliche Seewinde über der Halbinsel Cape York, die auf trockene Winde vom heißen Kontinent treffen und über Nacht die Formationen bilden. Begleitet werden diese von abrupten Luftdrucksprüngen um etliche Millibar und plötzlich aufkommendem Wind mit Geschwindigkeiten um 15 Meter pro Sekunde.