Zum neunten Mal findet im Hamburger Überseequartier die Open-Air-Ausstellung statt. Diesmal präsentiert dort der GEO-Fotograf Thorsten Milse seine besten Tier- und Naturaufnahmen
Der lebenswichtige Nebel vom kalten Benguelastrom spendet dem Wüstengecko auch das Überleben in der Wüste. An seinen hervorstehenden Augen sammelt sich die Feuchtigkeit vom Nebel und so braucht das Tier nur noch die Zunge ausfahren, sich über die Augen lecken und der Flüssigkeitshaushalt ist gedeckt
Eisbärfamilie, Wapusk National Park, Kanada
Thorsten Milse
Eine Eisbärenmutter mit ihren Zwillingen wartet darauf, dass die Hudson Bay zufriert und sie die ersten Robben der Saison jagen kann. Einsetzender Schneefall deutet darauf hin, dass endlich der Winter kommt und die Fastenzeit für die Tiere vorbei ist
Wüstenlöwe, Skeleton Coast Park, Namibia
Thorsten Milse
Ein Wüstenlöwe trotzt dem zunehmenden Ostwind aus der Namib Wüste. Anders als seine Artgenosssen aus der Savanne, wandern sie zwischen den weiblichen Gruppen hin- und her und legen somit oft mehr als 50 Kilometer pro Tag zurück. Die Wüstenlöwen an der Skelettküste nehmen auch über die Nahrung die lebenswichtige Flüssigkeit auf, weil die Wasserstellen teilweise mehrere Tagesmärsche auseinander liegen
Wüstenelefant, Skeleon Coast Park, Namibia
Thorsten Milse
Ein männlicher Wüstenelefant durchquert die Dünenfelder der Namib Wüste, um an das nächste Wasserloch zu gelangen. Diese Elefanten haben größere Füße, um besser im Sand zu laufen und größere Ohren, um ihren Kopf besser vor der Hitze zu schützen. Und sie können vier Tage ohne Wasser auskommen
Kaiserpinguine, Weddellmeer, Antarktis
Thorsten Milse
Weite Strecken müssen die Kaiserpinguine während der Brutsaison zurücklegen. Nicht gerade einfach, wenn der Bauch voller Fisch und Krill ist. Die Eiskante ist manchmal mehr als hundert Kilometer von der Brutkolonie entfernt
Steppenzebras, Ambosli National Park, Kenya
Thorsten Milse
Während der Regenzeit kämpfen zwei männliche Zebras, um die Gunst der Weibchen. Den näher kommende Regen bemerken sie gar nicht. Aber gerade zu dieser Zeit steht die Steppe voll mit saftigen Gräsern und das ist zu verlockend
Indischer Tigerin mit Jungen, Bandhavgarh Tiger Reserve, Indien
Thorsten Milse
In der Monsumzeit stehen viele Teile des Parks unter Wasser. Dem Tiger macht das nichts aus. Er ist ein guter Schwimmer und jagt auch Axis- und Sambahirsche in den überfluteten Bereichen. Gut getarnt sitzen sie an Flachwasserbereichen und warten darauf, dass die Beute zum Trinken kommt
Berggorilla mit Jungen, Virunga National Park, Rhuanda
Thorsten Milse
An den Hängen der bis zu 5000 Meter hohen Vulkanberge von Virunga herrscht ein besonderes Klima. Regen, moderate Temperaturen und Nebel lassen eine besondere Vegetation heranwachsen. Darum leben auch nur hier die letzten etwa 800 Berggorillas weltweit
Grünflügelaras, Piauí, Brasilien
Thorsten Milse
Ihr Lebensraum sind die Klippen im weitläufigen Grasland Brasiliens, aber sie finden hier immer weniger Bruthöhlen. Der Grund dafür sind Brandrodung und die Veränderung des Klimas. Ist die Abholzung soweit voran geschritten, dauert es nur wenige Jahre und das Klima hat den Lebensraum zu einer lebensfeindlichen Monokultur geprägt
Westliches Graues Riesenkänguru, Kangaroo Island, Australien
Thorsten Milse
Eine große Population von Kängurus hat sich auf Kangaroo Island angesiedelt. Die Temperaturen sind eher moderat, weil ständig starke Winde und oft auch Regen über die Insel zieht. Auch in den Sommermonaten spürt man die Nähe zur Antarktis. Da hier genug Feuchtigkeit vorhanden ist, kommt das der Vegetation zugute und dies wiederum den Tieren auf der Insel
"Dem Sturm ins Auge sehen", das ist das Motto der neunten Open-Air-Ausstellung im Hamburger Überseequartier. Die beeindruckenden Bilder des Fotografen Thorsten Milse zeigen, was dahinter steckt: Über Jahrmillionen haben sich Tiere an die extremen Klima- und Wetterbedingungen angepasst. Ob Stürme, Schnee, Hitzewellen oder Kälte: Der renommierte Natur- und Tierfotograf Milse fotografierte unzählige Tierarten in ihren vom wechselnden Klima geprägten Lebensräumen.
Parallel zur Veranstaltung findet in der Hamburger HafenCity der ExtremWetterKongress statt, zu dem sich zahlreiche ausgezeichnete Meteorologen, Klimaforscher und Experten verschiedener Fachrichtungen beraten.
Die Open-Air-Ausstellungsserie findet vom 5. September bis 6. November im Hamburger Überseequartier statt. Die Veranstaltung ist kostenlos und 24 Stunden täglich geöffnet. Weitere Informationen über das Überseequartier und den Überseeboulevard: www.ueberseequartier.de und www.ueberseeboulevard.com