Zu Beginn dieses Jahres sorgte die Meldung für Aufsehen, dass zwei Suchanfragen bei Google so viel Energie verbrauchen, wie zum Erhitzen einer Tasse Wasser notwendig ist. Mit entsprechendem CO2-Ausstoß. Auch wenn die genannten Zahlen rasch angezweifelt wurden - das Bewusstsein dafür, dass Rechner und Serverfarmen enorme Mengen an Strom verbrauchen, war geweckt.
Zur Klimakonferenz in Kopenhagen ging nun eine Suchmaschine ans Netz, die bewusst auf Klimafreundlichkeit setzt. Ecosia arbeitet nach eigenen Angaben mit klimafreundlichem Ökostrom. (Dass der "Ökostrom" für die Webserver von einem EnBW-Tochterunternehmen geliefert wird, mag Puristen stören.) Viel wichtiger ist jedoch: Mit jeder Suchanfrage werden fast zwei Quadratmeter Regenwald gerettet. Funktionieren soll das so:
Der Internetnutzer als Umwelt-Aktivist
Wie Google blendet Ecosia, passend zu jeder Suchanfrage, Werbung ein, sogenannte gesponserte Links. Pro Suchanfrage verdient Ecosia nach eigenen Angaben 0,13 Cent. Die Erlöse aus dem Werbegeschäft sollen zu 80 Prozent in ein Regenwald-Projekt des Kooperationspartners World Wide Fund For Nature (WWF) fließen. Der kauft von dem Geld im südlichen Amazonasgebiet, genauer im Juruena-Nationalpark, Regenwald auf und verhindert so seine Zerstörung. Bei bislang insgesamt einer halben Million Suchanfragen macht das fast einen Quadratkilometer geretteten Regenwald.
Wer die Suchmaschine auf seinem Rechner installiert, bekommt sogar nach jeder Suchanfrage eingeblendet, wie viel Regenwald er gerade per Mausklick vor der Abholzung bewahrt hat. Und welche Fläche insgesamt schon durch Ecosia gerettet wurde.
Suchergebnisse und Werbung kommen von den Kooperationspartnern Bing und Yahoo. Aus kostengründen verzichtet Ecosia auf teure Extras wie Bilder- oder News-Suche. Oder auf Kartendienste wie Google Maps.
Neben dem korrekten Öko-Image setzt Ecosia auch auf korrekten Umgang mit nutzerbezogenen Daten: Nach höchstens 48 Stunden werden sie gelöscht. Sagt Ecosia.