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Schutzgebiete Die Hälfte für die Natur!

Ocreatus underwoodii
Um das Artensterben aufzuhalten, sind mehr Schutzgebiete notwendig
© mauritius images / Rolf Nussbaumer / imageBROKER
Klimakrise, Artensterben, Pandemie: Die drei großen Herausforderungen unserer Zeit müssen endlich zusammengedacht werden

+++ Kolumne "Alles im grünen Bereich" +++

Während sich globale ökologische Desaster abzeichnen, laviert die Menschheit durch die Krise. Da ist, erstens, das Klima: Das kritische 1,5-Grad-Ziel droht außer Reichweite zu geraten. Und in Deutschland, einem der Top-10-Verursacher von Klimagasen, wird der Kohle-Ausstieg nach hinten verschoben, werden Popup-Bikelanes gerichtlich verboten.

Da ist, zweitens, das millionenfache Artensterben. Aber von einer flächendeckenden, insektenschonenden Landwirtschaft ohne Chemiekeule und Güllefluten können Naturschützer nur träumen. Von der Überfischung der Ozeane und dem Raubbau am Urwald zu schweigen.

Und nun die Pandemie: Statt den Wildtierhandel ganz zu verbieten, forciert die chinesische Regierung auch noch den weltweiten Boom der Traditionellen Chinesischen Medizin. Und damit Wilderei und Tierqual – und weitere, zukünftige Pandemien.

Klimakrise, Artensterben und Pandemie sind ein Problemkomplex

Dabei gehören alle drei Probleme zusammen. Nur, indem wir Ozeane, Wälder und Grünland vor dem menschlichen Zugriff schützen, wird es gelingen, die Klimaziele von Paris noch einzuhalten. Und den galoppierenden, irreversiblen Verlust von Arten zu stoppen. Und die Entstehung möglicherweise schlimmerer Pandemien als Covid-19 zu verhindern.

So weit die – plausible – Theorie, die kürzlich US-amerikanische Forscher vorgestellt haben. Politisch ist die Herausforderung allerdings noch weit ambitionierter als es die Ziele des internationalen Klima- und Artenschutzes für sich genommen schon sind. Denn die zentrale Botschaft ist: Die bisher 15 Prozent der Landmassen, die unter besonderem Schutz stehen, müssen um weitere 35 Prozent aufgestockt werden: Um CO2-Senken und artenreiche Regionen zu bewahren und zu vernetzen – und um die Kontaktflächen von Menschen und Viren zu verringern.

Die Hälfte der festen Erdoberfläche für eine ungestörte Natur: Darüber wird zu reden sein. Und zwar bald.

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