Monatelang rangen Vertreter der Umweltverbände, der Wirtschaft und der Gewerkschaften in Berlin um den Kohleausstieg. Oder genauer, um den Ausstieg aus der Braunkohleförderung und -verstromung in Deutschland. Jetzt lautet die Empfehlung an die Bundesregierung: Der Hambacher Wald sollte - wenn möglich - stehen bleiben. Aber das letzte Braunkohlekraftwerk wird wohl erst 2038 vom Netz gehen. Viel zu spät, meinen Klimaschützer.
Wenn Ihnen das auch zu langsam geht: Steigen sie doch selber aus – beziehungsweise um. Auf Ökostrom nämlich. Während der konventionelle Strommix (also mit Kohle- und Atomstrom) durchschnittlich 620 Gramm CO2 pro Kilowattstunde erzeugt, sind die regenerativen Energien sehr viel CO2-ärmer. So setzt die Windenergie nur rund 19 Gramm pro Kilowattstunde frei, bei Wasserkraft sind es 40, und bei Photovoltaik 135 Gramm.
Der Wechsel ist schnell erledigt; meist übernimmt der neue Anbieter Formalitäten wie die Kündigung beim bisherigen Anbieter. Auch die Preise sprechen eher für als gegen einen Wechsel: Ökostrom muss nicht teurer sein als konventioneller.
So behalten Sie in einem undurchsichtigen Markt den Überblick
Wenn Ihnen wichtig ist, dass der Ökostrom "lupenrein" ist, sollten Sie ein paar Dinge checken. Stellen Sie sicher, dass Ihr neuer Anbieter ein reiner Ökostromanbieter ist. Sonst würden Sie möglicherweise ein Unternehmen mitfinanzieren, das seinen Umsatz in der Hauptsache mit fossilen, klimaschädigenden Energien macht. Und sehen Sie sich an, wie sich der Strom des Produkts zusammensetzt. Wie hoch ist der Anteil an Wind, Wasser, Sonne oder Biomasse?
Eine gute Orientierung bieten Siegel wie das Grüner Strom-Label der Umweltverbände. Das garantiert von unabhängiger Seite zum Beispiel, dass der Anbieter transparent wirtschaftet und einen festgelegten Anteil seiner Erlöse in den Neubau von Grünstrom-Anlagen investiert.
Wer zu einem der großen Ökostromanbieter, wie etwa Lichtblick, Greenpeace Energy, Elektrizitätswerke Schönau oder Naturstrom wechselt, wechselt in einen Wachstumsmarkt; 2018 war der Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Strommix mit 40 Prozent so hoch wie nie zuvor. Wer noch mehr tun will, kann auch in eine Bürgerenergiegenossenschaft einsteigen - und so mit seinem eigenen Vermögen zum Ausbau der Erneuerbaren beitragen.
Übrigens: Die billigste und umweltschonendste Maßnahme ist immer noch – das Stromsparen.