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Immer mehr Menschen wollen Kleidung, die fair und umweltfreundlich produziert wurde. Der Druck auf die Modebranche wächst, und viele Labels versuchen, Ökomode endlich massentauglich zu machen. Aber was können Sie tun, damit Ihr Modekonsum Umwelt und Arbeiterinnen so wenig wie möglich schadet? Wir haben die passenden Tipps dazu.
Schritt 1: Den Kleiderschrank ausmisten
Ein voller Kleiderschrank bringt uns am Ende auch nicht weiter, denn jedes Kleidungsstück und auch jeder Schuh hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck. Bevor Sie neue Kleidung kaufen, gehen Sie bei dieser Gelegenheit doch mal auf Schatzsuche im eigenen Kleiderschrank. Dort schlummern erstaunliche Schmuckstücke. Wenn Sie ihren Schrank aufräumen, schaffen Sie nicht nur Ordnung, sondern merken vielleicht auch, was Sie wirklich brauchen und was sie niemals tragen werden. Stellen Sie sich beim Aufräumen Fragen wie: Fühle ich mich darin wohl? Passt es noch? Ist die Qualität gut?
Schritt 2: Kaputte Kleidung reparieren
Vielleicht finden Sie in Ihrem Kleiderschrank auch alte geliebte Kleidungsstücke, die sie noch sehr gern tragen würden - wären da nicht die Löcher und die verschlissenen Stellen. Wenn wir unsere Kleidung reparieren, erhält sie ein zweites Leben und Ressourcen werden geschont. Viele Hersteller, darunter Patagonia, Levi’s oder Nudie, bieten Reparaturanleitungen im Netz an. Manchmal reparieren die Firmen ihre Produkte auch selber. Da gibt es beispielweise die Cashmere Clinic in München, die Cashmere-Teilen jeder Marke einem Wellness-Programm unterzieht, oder die Firma Möller und Möller, die Anzüge umschneidert. Ein Anlaufpunkt sind auch so genannte Repaircafés, in denen Werkzeug, Material und Expertise geboten wird, um sein Lieblingsstück wieder aufzupeppen.
Ansonsten ist ein altbekannter Tipp auch immer noch der Änderungsschneider, den es nahezu überall gibt, manchmal in einem kaum erkennenbaren Klein-Laden. Und wenn nur ein Knopf angenäht werden muss oder eine Naht ab ist: Bevor das Kleidungsstück weggeworfen wird, versuchen Sie, es zu retten.
Schritt 3: Alten Teilen eine neue Chance geben
Ein altes Kleidungsstück ist nicht mehr im Trend, aber die Qualität noch sehr gut? Wem die einfache Reparatur zu langweilig ist und wer handwerklich einigermaßen begabt ist, der kann seine alten Klamotten in neue It-Pieces verwandeln. Upcycling nennt man die effektive Methode, die unsere alten Kleidungsstücke wie neu aussehen lässt. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Sie können Patches auf Hosen bügeln, Spitze an Basic-Shirts annähen oder einem Pulli einfach eine neue Farbe verleihen.
Schritt 4: Kleidung weiterverkaufen oder verschenken
Der Kleiderschrank ist ausgemistet, die kaputten Klamotten sind repariert und einige alte Teile wurden wieder neu zum Leben erweckt. Aber wohin mit dem Rest? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Bei Verkauf- und Tauschbörsen wie Vinted gibt es die Möglichkeit, Fehlkäufe oder auch schon getragene Kleidungsstücke zu verkaufen oder einfach gegen eine andere Garderobe zu tauschen. Gut erhaltene Kleidungsstücke nimmt eventuell auch der nächstgelegene Secondhand gern auf. Wenn dann noch viele Stücke übrig bleiben, bleibt nur eines: Verschenken oder spenden. Nicht nur Freunde freuen sich sicher über das eine oder andere Kleidungsstück, sondern auch Organisationen wie Oxfam oder auch Sozialkaufhäuser.
Schritt 5: Wenn schon shoppen, dann fair
Die Altlasten sind alle entsorgt, aber tief im Inneren kommt dann doch wieder diese Lust zum Shoppen hoch. Bis hierhin haben Sie es schon geschafft, nachhaltig zu sein, weil Sie einigen Teilen zu einer längeren Lebenszeit verholfen haben. Um jetzt voll und ganz auf Slow Fashion umzusteigen, sollten Sie versuchen, nachhaltige Mode zu kaufen. Am besten greifen Sie auf Bio-Kleidung mit Naturtextilien wie Baumwolle, Hanf, Leinen und Viskose zurück. Second-Hand-Shopping ist hier eine gute Alternative zu der schnell konsumierten Mode: Es verringert den umweltschädlichen Einfluss, verhilft den Kleidungsstücken zu einem längeren Produktleben und schont Ressourcen. Bereits getragene Kleidung enthält durch das Waschen zudem eine geringere Menge an hautunfreundlichen Chemikalien.
Auch auf Flohmärkten kann mit etwas Glück das eine oder andere hochwertige Kleidungsstück ergattert werden. Daneben bieten diverse Online-Plattformen Avocadostore oder Glore bieten eine große Auswahl an Eco-Fashionlabels. Generell gilt: Achten Sie beim Kauf neuer Produkte auf zertifizierte Ware. Die wichtigsten Siegel für Bio-Baumwolle sind das Global Organic Textile Standard (GOTS) oder das IVN Best-Siegel vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft. Obwohl Ihr neues Lieblingsstück dann zwar meist teurer ist als die billig hergestellte Variante, ist es unter fairen Bedingungen produziert, nicht mit riesigen Mengen von Pestiziden behandelt oder gentechnisch verändert – also schlicht: nachhaltiger.