Der 54 Meter lange Trawler war zuvor schon unter acht verschiedenen Flaggen gefahren, um sich dem Zugriff der Behörden zu entziehen. Nach Angaben des indonesischen Fischereiministers Susi Pudjaiastuti war den Piratenfischern zuvor schon die Flucht vor den chinesischen Behörden gelungen, im Hafen von Maputo in Mosambik waren sie erneut gestellt worden - und wieder geflohen.
Wie der britische Independent berichtet, fand die Fischereiaufsicht an Bord des Schiffes 600 engmaschige, illegale Treibnetze, zusammen rund 29 Kilometer lang. Die Netze sind schon seit 1991 durch eine Resolution der Vereinten Nationen verboten – weil sich in ihnen unterschiedslos Meereslebewesen und Meeresvögel verheddern und verenden: etwa Albatrosse, Meeresschildkröten, Delfine, Haie und andere Fischarten, die als sinnloser Beifang wieder über Bord gehen.
Der Zugriff des Marinebootes erfolgte - auf Ersuchen von Interpol - vor der Küste Sumatras. Dort bereitete sich die 20-köpfige, indonesisch-russische Besatzung des Trawlers offenbar auf einen illegalen Fischzug im Südlichen Ozean vor. Im Visier der Piratenfischer: der bis zu 1,75 lange und 135 Kilogramm schwere Riesen-Antarktisdorsch. Die Fischerei in antarktischen Gewässern ist durch die Convention for the Conservation of Antarctic Marine Living Resources geregelt. Sie verbietet Treibnetzfischerei und reguliert Fänge streng.
-----------------
FOLGEN SIE UNS: Ihnen gefallen unsere Beiträge? GEO finden Sie auch auf Pinterest, Instagram und Facebook.
-----------------
Der Riesen-Atlantikdorsch ist eine sensible Art
Der Riesen-Atlantikdorsch wird in den Gewässern rund um die Antarktis schon seit Jahren auch legal gefangen – mit zunehmender Tendenz. Da die Tiere bis zu 48 Jahre alt werden, die Weibchen aber erst mit 17 Jahren die Geschlechtsreife erreichen, könnte die unkontrollierte Befischung die Bestände schrumpfen lassen – und das empfindliche Ökosystem des Antarktischen Ozeans nachhaltig schädigen.
Indonesien greift schon seit Jahren hart gegen illegale Fischer durch: Hunderte illegale Fischerboote wurden seit 2014 zerstört. “Wir möchten, dass dies ein Beispiel für die Welt ist, sich nicht mit illegaler Fischerei zu arrangieren“, schrieb Fischereiminister Susi Pudjaiastuti in einer Stellungnahme.