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Mindesthaltbarkeitsdatum So erkennen Sie, ob Lebensmittel noch genießbar sind

Mindesthaltbarkeitsdatum unter der Lupe
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) entscheidet nicht allein - sondern Auge, Geruch und Geschmack
© fovito / Fotolia
Lebensmittel halten oft lange über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus. Die Verbraucherzentrale Hamburg gibt Tipps, wie wir riechen, schmecken und sehen können, was noch gut ist

Inhaltsverzeichnis

Elf Millionen Tonnen Lebensmittel werfen wir in Deutschland jedes Jahr weg – obwohl sie noch genießbar wären. Eine Mitschuld daran trägt das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Denn viele Menschen übersehen das „Mindest“ und verstehen es als Haltbarkeitsdatum. Nach diesem Datum ist das Lebensmittel „abgelaufen“ – also nicht mehr zu genießen? Ein folgenschwerer Irrtum.

Denn statt zu prüfen, ob die Nudeln oder das Bier nicht doch noch konsumierbar sind, wandern sie ungeprüft in den Abfluss oder die Mülltonne. Dabei sind Lebensmittel teilweise Wochen, Monate oder Jahre über das MHD hinaus genießbar. Darauf weist nun die Verbraucherzentrale Hamburg hin.

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Um die Lebensmittelverschwendung zu stoppen, hat sie nun eine Broschüre mit Tipps für die Lagerung und einfache Genießbarkeits-Kriterien für die meisten Lebensmittel herausgegeben. Das Einzige, was Sie dazu brauchen, sind Augen, Nase und Geschmack. Ein paar Beispiele:

1. Bier jenseits des MHD nicht entsorgen – sondern trinken!

Bierflaschen sind mit einem MHD gekennzeichnet. Doch haltbar ist der Inhalt oft sehr viel länger – mehrere Monate bis Jahre. Also sollten Sie vor dem Wegschütten schauen, ob sich oben im Flaschenhals Schimmel gebildet hat, ob der Gerstensaft muffig riecht und schal schmeckt. Nur wenn das der Fall ist: weg damit. Also in den Abfluss.

2. Ab in den Kochtopf: Nudeln sind extrem lange haltbar

Die Verbraucherzentrale Hamburg weist darauf hin, dass besonders trockene Lebensmittel, wie zum Beispiel Nudeln, weitaus länger haltbar sind, als das MHD angibt. Dunkel, trocken und dicht verschlossen gelagert, sind sie sogar noch einige Jahre länger haltbar. Nur wenn sich Schimmel oder Schädlinge zeigen, gehören sie in den Bio-Eimer. Gekochte Nudeln müssen übrigens nicht sofort aufgegessen werden. Sie lassen sich auch portionsweise einfrieren und so haltbar machen.

3. Hartkäse hält sich besonders gut

Auch Käse müssen Sie nicht gleich entsorgen, wenn das MHD überschritten ist. Hartkäse kann sogar noch einige Monate länger genießbar sein. Wenn sich doch einmal an einzelnen Stellen Schimmel oder weiße Flecken zeigen – einfach großzügig ausschneiden. Weichkäse mit Schimmelstellen oder Flecken sollten Sie dagegen sicherheitshalber entsorgen. Und möglicherweise verdorbener Rohmilchkäse ist besonders für Schwangere und Personen mit geschwächter Immunabwehr tabu.

Mindesthaltbarkeitsdatum: So erkennen Sie, ob Lebensmittel noch genießbar sind

4. Konserven halten, richtig gelagert, viele Jahre

Konservenbüchsen haben den Sinn, verderbliche Lebensmittel möglichst lange haltbar zu machen. Und das tun sie weit über das angegebene MHD hinaus. Nur stark verbeulte, undichte oder rostige Dosen sollten Sie lieber ungeöffnet entsorgen. Dosenreste sollten Sie in saubere Behälter umfüllen und in den Kühlschrank stellen.

5. Zucker macht Marmelade haltbar

Auch Süßes für das Frühstück hält – ungeöffnet – jahrelang. Wenn sich auf dem geöffneten Marmeladenglas Schimmel zeigt, ist es jedoch besser das Lebensmittel nicht mehr zu verzehren. "Angeschimmelte Konfitüren und Gelees sollten grundsätzlich weggeworfen werden“, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung – und widerspricht damit der weitverbreiteten Annahme, es reiche bloßes Abschöpfen des Pilzbelags.

6. Pralinen und Schokolade mit Schönheitsfehlern

Der Zucker konserviert auch kakaohaltige Süßigkeiten. Sie halten oft noch mehrere Monate jenseits des MHD. Ein weißer oder hellgrauer Belag entsteht, wenn Kakaobutter oder Zucker bei höheren Temperaturen an die Oberfläche wandern. Und das ist unbedenklich – und nicht zu verwechseln mit Schimmel.

7. Vorsicht bei Fisch und Fleisch!

Etwas anders sieht die Sache bei Fisch und Fleisch aus: Hier gilt es, das Verbrauchsdatum einzuhalten. Im Unterschied zum MHD besagt das Verbrauchsdatum tatsächlich, bis wann das Produkt genießbar ist. Danach sollten Sie es im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes entsorgen.

PACKEN WIR'S AN!
Eine Allianz für Nachhaltigkeit: Dieser Beitrag ist Teil der Nachhaltigkeitswochen „Packen wir’s an – für verantwortungsvolles Essen“ der Bertelsmann Content Alliance, zu der auch GEO als Teil von Gruner + Jahr gehört. Mit der vereinten Kraft und Reichweite unserer journalistischen Angebote wollen wir maximale Aufmerksamkeit schaffen und Wissen vermitteln – für eine nachhaltige und bewusste Ernährung. #PACKENWIRSAN
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