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Lebensmittelsicherheit Greenpeace warnt: Gesundheitsgefahr durch giftiges Palmöl

Lebensmittelsicherheit: Schadstoffe im Palmöl: Diese Produkte nahm Greenpeace in Österreich unter die Lupe. Drei der gezeigten Produkte (Nougatcreme von Ja! Natürlich, Schokoglasur für Sachertorte von Manner und Alpenmilch-Schokolade von Milka) enthalten kein Palmöl. Die palmöl-freien Produkte wurden deshalb in den Test aufgenommen, um Vergleichswerte zu erhalten
Schadstoffe im Palmöl: Diese Produkte nahm Greenpeace in Österreich unter die Lupe. Drei der gezeigten Produkte (Nougatcreme von Ja! Natürlich, Schokoglasur für Sachertorte von Manner und Alpenmilch-Schokolade von Milka) enthalten kein Palmöl. Die palmöl-freien Produkte wurden deshalb in den Test aufgenommen, um Vergleichswerte zu erhalten
© Greenpeace / Mitja Kobal
Greenpeace in Österreich hat Produkte unter die Lupe genommen, die Palmöl enthalten. Und teilweise alarmierend hohe Schadstoffkonzentrationen gefunden

In Lebensmitteln ist Palmöl heute allgegenwärtig. Weil es billig und gut zu verarbeiten ist. Das schadet nicht nur dem Regenwald – sondern möglicherweise auch uns Verbrauchern.

Greenpeace in Österreich hat elf Produkte bekannter Marken einem Labortest unterzogen, darunter Nougatcremes, Tortenecken, Tortenglasuren, Schokoladen, Margarinen und Tütensuppen. Das beauftragte Labor der österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) in Linz fand dabei in zahlreichen Proben die Schadstoffe 3-MCPD- und Glycidyl-Ester. Beide stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.

Jetzt warnt Greenpeace in Österreich besonders vor Milka-Erdbeer-Schokolade, vor Alsan-Bio-Margarine und Rama-Original in Würfelform. In ihnen fanden die Tester derart hohe Konzentrationen von 3-MCPD-Ester, dass die tolerierbare Aufnahme von 0,8 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht schnell erreicht ist. Nach Angaben von Greenpeace Österreich reichen bei einem 13,5 Kilogramm schweren Kind schon weniger als zwei Stück der Milka-Schokolade, um die Höchstmenge an 3-MCPD-Ester aufzunehmen. Hinzu kommen mögliche weitere Schadstoffmengen durch andere palmölhaltige Produkte, die wir täglich konsumieren, warnt Greenpeace.

Die Schadstoffe entstehen bei der Herstellung

Die beiden gefundenen Schadstoffe entstehen durch das hohe Erhitzen bei der Herstellung des Palmöls – und können darum sowohl in Produkten aus konventionellem Anbau als auch in Bio-Produkten enthalten sein.

3-MCPD gilt als „möglicherweise krebserregend“, Glycidyl-Ester sogar als „wahrscheinlich krebserregend“. Zudem kann es das menschliche Erbgut schädigen. Trotzdem gibt es für beide Stoffe keine gesetzlichen Grenzwerte. Lediglich für 3-MCPD gibt es eine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge. Die Glycidyl-Ester solle dagegen laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in jedem Fall so gering wie möglich sein.

Die Warnung gelte zunächst nur für Österreich, erklärt Herwig Schuster, Umweltchemiker bei Greenpeace in Österreich. Denn obwohl die getesteten Produkte auch in Deutschland erhältlich sind, könne die Zusammensetzung in anderen Ländern abweichen.

Greenpeace fordert nun flächendeckende Tests und strenge gesetzliche Grenzwerte. Zudem sollen Handel und Hersteller den Einsatz von Palmöl in Lebensmitteln schrittweise reduzieren und mehr Palmöl-freie Alternativen anbieten.

Was können Verbraucher tun?

Verbrauchern empfiehlt die Umweltschutzorganisation einen genauen Blick auf die Zutatenliste – und vorsorglich ganz auf Produkte zu verzichten, die Palmöl enthalten. Besonders natürlich die, die in ihrem Test hohe Schadstoffkonzentrationen aufwiesen.

Die Testergebnisse im Einzelnen: Gesundheitsgefahr Palmöl

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