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Aquaponik Hier helfen Fische beim Tomatenanbau

Aqaponik-Anlage des IGB am Müggelsee
Nachhaltig und vorbildlich: Fischzucht und Tomatenanbau in einem
© Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei
Aquafarmen gelten als Dreckschleudern in Meeren und Flüssen. Doch nun entstehen in immer mehr Großstädten nachhaltige Anlagen: Sie produzieren nebenbei auch noch Gemüse

Frischer Tilapia? In Berlin kein Problem. Dort kommt der Speisefisch bereits wenige Stunden nach seinem Fang in die Kühltheken der Stadt. Denn der Buntbarsch stammt aus einer Aquafarm, die im Zentrum der Metropole belegen will, dass sich Fischzucht auch nachhaltig gestalten lässt: Die Öko-Farm im Bezirk Schöneberg produziert nicht nur 30 Tonnen Fisch pro Jahr, sondern düngt mit den Ausscheidungen der Tiere auch noch die Beete des firmeneigenen Gewächshauses. Darin gedeihen Tomaten, Kräuter und Salat.

Aquaponik: Ressourceneffiziente Fischzucht

Aquaponik heißen derartige Farmsysteme: Fischzucht und Gemüseanbau werden dort parallel betrieben. Spezielle Filter, die mit Bakterien besetzt sind, reinigen dabei das Brauchwasser der Tiere und wandeln deren Ausscheidungen in Pflanzendünger um. Das gereinigte Wasser fließt zurück zu den Fischen in die Becken.

Der Bedarf an Frischwasser wird so drastisch gesenkt: Forscher des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei haben eine Anlage entwickelt, die täglich nur drei Prozent des Wassers ersetzen muss – weltweit ist sie damit technisch führend. Gleichzeitig schonen die neuen Fischfarmen die Natur, weil sie keinen Tierkot mehr in die Umwelt ableiten.

Klassische Aquakulturen gelten aufgrund ihres Abwassers dagegen als ökologisch bedenklich.

Städte und Kommunen anderer Länder holen sich Rat bei den Entwicklern in Deutschland: Ähnliche Fischfarmen entstehen nun zum Beispiel auch in China, Belgien, der Schweiz und Spanien.

GEO NR. 08/2017 - Lob der Unvernunft

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