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Natürlich kühlen Wie Schnee beim Stromsparen helfen kann

Schnee
Riesige weiße Haufen, die irgendwann nutzlos tauen – dabei könnte Schnee helfen, im Sommer Energiekosten zu senken
© Bronwyn8 / iStock
Schnee lässt sich für warme Tage bunkern, um Kühlkosten zu sparen. Die Renaissance einer alten Idee

In manchen Städten Nordkanadas, etwa in Québec, fallen jeden Winter rund drei Meter Schnee – eine weiße Pracht, die im Sommer genutzt werden könnte, um Gebäude zu kühlen. Das behauptet Kasun Hewage, Professor für Ingenieurswesen an der University of British Columbia in Kanada.

In Kanada gehen 17 Prozent des gesamten Energieverbrauchs und 15 Prozent der Treibhausgasemissionen auf Wohngebäude zurück. Einen großen Anteil daran haben Klimaanlagen – mit steigender Tendenz. Hewage untersuchte nun in einer Studie, wie sich Schnee in größeren Mengen speichern lässt, um damit Energie zu sparen, die für Klimaanlagen und Kühlsysteme verwendet wird. „Schnee ist eine Ressource“, sagt Hewage, die bisher einfach verschwendet werde, statt sie aufzubewahren.

In Schweden wird die Schneelagerung schon seit 2009 erfolgreich getestet. Die Technik ist simpel: In über- oder unterirdischen Bassins gelagert, kann der Schnee im Sommer schmelzen und das Wasser zur Kühlung über Rohre durch Gebäude gepumpt werden, ähnlich wie heißes Heizungswasser im Winter.

Die Idee an sich ist uralt: Schon in der Antike füllte man im Winter Schächte mit Schnee und Eis, um Lebensmittel frisch zu halten. Später kühlten Brauereien damit ihr Bier.

In ihrer Studie führen Hewage und seine Kollegen dieses alte Wissen mit neuer Technik zusammen. Schneespeicherung heute, so zeigen sie, funktioniert am besten in gepresster Form. Schnee als natürliches Kühlmittel ist nicht nur umweltfreundlich und günstig – es ist auch leiser als moderne Klimaanlagen.

GEO Nr. 04/2017 - Gelenke

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