Veganer essen aus ethischen Gründen weder Eier noch Milchprodukte. Denn aus ihrer Sicht bringt nicht nur das Fleischessen Quälerei und Ausbeutung mit sich, sondern auch die Milchproduktion. So müssen die Kälber schon nach kurzer Zeit von ihren Müttern getrennt werden, damit deren Milch für wenige Cent in der Supermarkttheke angeboten werden kann.
Veganer setzen daher auf Alternativen zu Milchprodukten - die allerdings geschmacklich nicht immer überzeugen.
Als Ryan Pandya gerade einen "besonders enttäuschenden" veganen Bagel mit Käseersatz hinunterquälte, beschlich den Bioingenieur eine Frage: Wenn es mit Imitaten nicht klappt, den natürlichen Geschmack zu treffen, ist es dann vielleicht möglich, gut schmeckende "echte" Milchprodukte herzustellen - nur ohne Kuh?
Jawohl, das geht tatsächlich recht mühe- und "muhlos", befand der Absolvent der Tufts University in Massachusetts bald darauf, nachdem er sich die Grundbestandteile echter Kuhmilch genauer angeschaut hatte.
Denn Milchproteine besitzen eine relativ einfache Struktur, können im Labor hergestellt und vervielfältigt werden und lassen sich mit ein bisschen Fett und Wasser leicht in "echte" Milch verwandeln. Viel einfacher jedenfalls, als es möglich ist, herzhaftes Fleisch synthetisch herzustellen. In Hefezellen eingebaute "Milch-DNS" produziert im Labor die nötigen Proteine und sorgt für nimmer endenden Nachschub.
Da viele Menschen den Milchzucker Laktose nicht vertragen, soll er bei Ryans "Muufri"-Produkt von vornherein weggelassen werden, ebenso wie Cholesterin. Und da Bakterien in der "Keinkuhmilch" fehlen, kann man sich auch das Pasteurisieren sparen. Klingt gut - auch ohne Muh.