Nirgendwo in Europa fahren, gemessen an der Einwohnerzahl, mehr E-Mobile als in Norwegen. Rund 15 Prozent aller Neuzulassungen haben hier einen elektrischen Antrieb.
Und die Regierung des Fünf-Millionen-Staates hat noch höhere Ambitionen. DPA-Meldungen zufolge diskutiert die Regierung zurzeit ein Zulassungsverbot für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ab 2025. Ab 2030 sollen dann auch Fähren emissionsfrei fahren. Flieger und der Schwerlastverkehr sollen mehr Biosprit verwenden.
Das Verkehrsministerium dementierte allerdings postwendend. Man würde die angedachte Verkehrswende auch ohne drastische Maßnahmen erzielen. Die rasche Entwicklung neuer Technologien und Treibstoffe sorge ohnehin dafür, dass Autos mit Verbrennungsmotoren langfristig ersetzt würden. Ein Zulassungsstopp sei dazu nicht nötig, sagte ein Sprecher.
Autofrei und abholzungsfrei
Schon im vergangenen Jahr sorgte die Hauptstadt Oslo für Aufsehen - mit der Ankündigung, ab 2019 nur noch Fahrzeuge ohne direkten Schadstoff-Ausstoß in die Innenstadt zu lassen.
Das skandinavische Land, das mit seinen Erdöl- und Erdgas-Vorkommen reich wurde, setzt schon lange konsequent auf regenerative Energien. So deckt Norwegen schon heute nahezu 100 Prozent seines Strombedarfs aus Wasser- und Windkraft.
Darüber hinaus überraschte das Parlament in Oslo kürzlich mit einem Vorstoß zum Schutz des Regenwaldes. Auf Grundlage einer Selbstverpflichtung sollen öffentliche Aufträge nur noch dann vergeben werden, wenn garantiert sei, dass diese nicht zur Abholzung des Regenwaldes beitragen. Damit ist Norwegen das erste Land, das sich in dieser Weise verpflichtet