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Der erfrorene Kontinent

Wie die Antarktis zur Eiswüste wurde - und wann sie wieder auftauen könnte
Was von Gondwana übrig blieb: In der heutigen Permafrost-Wüste der Antarktis wucherten vor 250 Millionen Jahren Sümpfe und Regenwälder
Was von Gondwana übrig blieb: In der heutigen Permafrost-Wüste der Antarktis wucherten vor 250 Millionen Jahren Sümpfe und Regenwälder
© Lars Abromeit

Einst, vor rund 230 Millionen Jahren, litt die Antarktis unter fiebriger Hitze: Sümpfe und Regenwälder bedeckten das Land, das zum Superkontinent Gondwana gehörte und fast bis in tropische Breiten reichte. In den Tümpeln badeten Urwesen, die heutigen Krokodilen und Flusspferden glichen.

Vor rund 190 Millionen Jahren aber begann Gondwana, nach und nach zu zerfallen: Die Antarktis driftete langsam nach Süden, Nadelwälder lösten die Sümpfe ab. Durch die Tundra-Gebiete zogen Riesenvögel, Beuteltiere und Kleinsaurier mit überdimensionalen "Glupschaugen", die das schwache Licht an den Polkappen besonders gut nutzen konnten.

Vor 30 bis 17 Millionen Jahren schließlich brach auch die letzte Landbrücke zwischen der Antarktis und Südamerika. Kaltes Wasser umschloss den Kontinent und fesselte die kalte Luft an den Polen. Die Gletscher des Südpols begannen zu wuchern, die Antarktis gefror. Seither ist es kalt. Seit wann genau, ist bis heute jedoch umstritten. Einige Forscher glauben, dass noch vor fünf bis drei Millionen Jahren Buchen, Käfer und Süßwasserfische in der Nähe des Südpols gelebt haben. Hätten sie recht, wäre das Eis der Antarktis erschreckend labil: Schon eine Klimaerwärmung um wenige Grad könnte Teile des Kontinentaleises zum Schmelzen bringen, den Meeresspiegel dadurch weltweit um bis zu 60 Meter anheben und apokalyptische Verwüstungen anrichten.

Vertrocknete Ströme: Spuren von Süßwasser-Würmern erinnern an die einstige Artenfülle des eisigen Kontinents
Vertrocknete Ströme: Spuren von Süßwasser-Würmern erinnern an die einstige Artenfülle des eisigen Kontinents
© Lars Abromeit

Die Fossilien, die der Geologe Adam Lewis und seine Kollegen während der von GEO begleiteten Expedition gefunden haben, deuten nun allerdings auf eine höhere Stabilität des antarktischen Eisschildes hin.

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