Wasser gefriert zuerst an der Oberfläche, wir haben es im Winter an vielen Seen erlebt. Aber das ist alles andere als selbstverständlich. Bei jeder anderen Flüssigkeit sinkt der kalte Teil hinab, und es friert von unten nach oben. Was macht Wasser so besonders? Wissenschaftler aus Stanford und Stockholm glauben, das Rätsel der "Anomalie" erklären zu können: Wasser kommt in zwei unterschiedlichen Strukturen vor. In gefrorenem Wasser formieren sich je vier benachbarte H2O-Moleküle zu Pyramiden (Tetraeder), die relativ viel Platz einnehmen - weswegen Eis über eine geringe Dichte verfügt und schwimmt. Schmilzt das Eis, zerfallen die Pyramiden, und die Moleküle bilden eine immer ungeordnetere, aber engere Struktur, deren höchste Dichte bei vier Grad erreicht wird. Noch mehr Wärme regt die Molekülbewegung an, und die Dichte nimmt wieder ab. Keine andere Flüssigkeit besitzt ein solches Doppelleben.
Chemie: Zwei Wasser, bitte!
Besitzt H20 eine merkwürdige Doppelnatur?