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Nach dem verheerenden Seebeben vor der Ostküste Japans am Freitag steigen die Schätzungen über mögliche Tote und Verletzte. Der japanische Sender NHK rechnet mit über 10000 Todesopfern. Über 300.000 Einwohner Japans haben sich in Sicherheit gebracht. (Stand: 13.03.2011 14:00 MEZ).


Am Freitag war es vor Japans Ostküste zu einem Beben, mit anschließendem Tsunami gekommen. Japan liegt in einer geologisch empfindlichen Region; hier treffen drei Kontinentalplatten aufeinander: die Eurasische, die Pazifische und die Philippinische. Immer wieder kommt es zu Erdbeben, wenn sich Spannungen an den Grenzen der kilometerdicken Platten aufbauen und ruckartig lösen. Das aktuelle Beben wurde ausgelöst durch eine Druckentlastung etwa 25 Kilometer unter dem Seeboden. Hier taucht die Pazifische Platte mit neun Zentimetern pro Jahr unter die Eurasische Platte ab.
Die geringe Tiefe machte das Beben so gefährlich. Denn so konnten sich die Erschütterungen auf den Seeboden übertragen und den gefährlichen Tsunami auslösen.
Wie Tsunamis entstehen, lesen Sie hier.
Die Lage rund um das AKW Fukushima Daiichi
Die japanische Regierung schließt nicht aus, dass es in zwei Atomreaktoren des schwerbeschädigten Meilers Fukushima 1 zu einer Kernschmelze gekommen ist. Brennstäbe in Block 3 des Kraftwerks sollen teilweise ohne Kühlung sein, berichteten japanische Medien am Sonntag. Kabinettschef Yukio Edano: "Diese Möglichkeit besteht für den Reaktor und die Wasserzufuhr ist unterbrochen. Wir arbeiten daran, ein Ventil zu öffnen, wir wollen den Druck ablassen und Wasser hineinpumpen." Man könne aber derzeit nicht prüfen, was sich im Inneren der Reaktoren abspiele. Der Betreiber Tepco begann nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Jiji damit, wie bereits zuvor in Block 1 nun auch Meerwasser zur Kühlung in Block 3 zu pumpen. Japans Atomsicherheitsbehörde ging davon aus, dass bis zu 160 Menschen der austretenden radioaktiven Strahlung ausgesetzt gewesen sein könnten. (Stand 13.03.2011 14:00 MEZ)

(Quelle: Reuters)