
Auf 66 bis 72 Meter schätzt das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung den Anstieg des Meeresspiegels für den Fall, dass die Eismassen der Antarktis und das grönländische Inlandeis abschmelzen - unsere Grafik geht von einem Mittelwert von 69 Metern aus. Das hätte nicht nur für die Niederlande oder die Malediven Folgen: Nach UN-Angaben liegen 3351 Städte der Welt weniger als zehn Meter über dem Meeres- spiegel, was fast 400 Millionen Menschen zu potenziellen Klimaflüchtlingen macht.
Städte wie Gütersloh, Brüssel oder Cottbus fänden sich nach der hypothetischen Komplettschmelze in Küsten- oder Insellage wieder: Der äußere Ring unserer Grafik zeigt die neuen Küstenstädte, der innerste Orte, die wie Kiel, Shanghai oder Miami schon beim Abschmelzen des Grönlandeises und dem damit verbundenen Anstieg um etwa sieben Meter dem Untergang entgegensähen - zumindest teilweise.
Weil die meisten Städte ihr Gebiet auf unebenem Terrain verteilen, gehen wir in unserer Grafik von zentralen Punkten aus, auf deren Höhe sich jeweils große Teile der Stadtfläche befinden. So würden auch im hügeligen Vancouver schon bei einem Anstieg von 20 Metern wichtige Bezirke der heutigen Innenstadt unter Wasser stehen. Ganz untergehen würde die kanadische Metropole aber nicht einmal im Extrem-Szenario: Dank ihrer geografischen Schräglage stünden dann allerdings viele Wohnsiedlungen direkt am Wasser.
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