Das Tempo der Motorisierung hängt von der Wirtschaft eines Landes ab: Bis zu einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf von 4000 US-Dollar - etwa dem von Honduras - wächst die Zahl der Autobesitzer nur langsam. Jenseits dieser Schwelle beginnt sich vor allem in Ländern mit gleichmäßiger Einkommensverteilung eine Mittelklasse zu bilden. Von da an steigt die Zahl der Autobesitzer doppelt so schnell wie das Pro-Kopf-BIP. Die Entwicklung verlangsamt sich erst wieder, wenn das Pro-Kopf-BIP etwa 14.000 Dollar erreicht, das heutige Niveau Russlands: Dann wächst die Autoflotte zwar weiter, aber nur noch in gleichem Maß wie das Pro-Kopf-Einkommen.


In Ländern mit Durchschnittseinkommen über 30.000 Dollar pendeln sich die Autozahlen ein. In vielen OECD-Staaten wird die Pkw-Dichte bei 650 bis 800 Fahrzeugen pro 1000 Einwohner ihr Maximum erreichen. In China liegt das BIP pro Kopf heute bei etwa 7600 Dollar - mitten in der Phase schneller Motorisierung. Indien mit 3500 Dollar pro Kopf hat erst die Anfänge der Massenmotorisierung erlebt. Wenn der globale Fahrzeugbestand, voraussichtlich im Jahr 2030, die Zwei-Milliarden-Marke überschreitet, könnte es allein in China mehr Autos geben als im Jahr 2000 weltweit - aber Asiens Automarkt ist dann laut Schätzungen erst zu 15 bis 45 Prozent gesättigt.