
In aller Ruhe können Forscher von der Unterwasserstation "Aquarius" aus den Ozean erkunden: Für das GEO-Team aber, das die Arbeit der Aquanauten für die GEO-Ausgabe 01/2012 (erscheint am 16.12.11) in der Tiefe dokumentieren wollte, war die Zeitnot bei der Recherche dafür umso größer. Das Sicherheitsprotokoll der US-Behörden gestattete den Reportern Lars Abromeit und Christoph Gerigk nur einen einzigen Besuch in der Kapsel. Darüber hinaus sollten sie bloß einstündige Stippvisiten mit Pressluftflaschen am Riff unternehmen. Um dem Arbeitsrhythmus der Forscher zu folgen, mussten die Reporter improvisieren: Sie mieden die bürokratischen Hürden an Bord der Begleitschiffe - und charterten ihr eigenes kleines Tauchboot.
Sie ließen sich spezielle "Nitrox"-Atemgase zurechtmischen, um länger am Meeresboden bleiben zu können. Sie saugten die Flaschen oft bis zu den letzten Reserven aus. Und waren bis spät in die Nacht am Riff unterwegs, um ihre vom Stickstoff im Körper begrenzten Tauchzeiten optimal auszuschöpfen.
Auch die Forscher der Aquarius-Basis unterstützten das GEO-Team. So informierten sie die Journalisten per Unterwasserlautsprecher und Schreibtafeln am Bullauge über den Zeitplan ihrer Experimente. Kuriertaucher brachten für Gerigks Innenaufnahmen ein neues Kameragehäuse trocken in die Station. Nach einer Woche hatten die erschöpften Reporter alle Bilder zusammen. Und was sie am meisten verwunderte: Die komplette Fotoausrüstung kam ohne Druckschaden an die Oberfläche zurück.
