Rund 500.000 Kubikkilometer Wasser lassen sie jedes Jahr auf die Erde fallen. Träfe diese Fracht gleichmäßig jeden Quadratmeter, benetzten nur 57 große Tropfen pro Minute den Erdboden: weniger als einer pro Sekunde.
Das wäre ein nur sehr leichter, aber permanenter Regen. Sonniger würde das Jahr, wenn man den Globus zunächst lückenlos unter Starkregen setzte: Fiele jede Minute überall ein Liter Wasser pro Quadratmeter (das entspricht einem Millimeter Niederschlag), wäre das Jahrespensum an Regen nach knapp 17 Stunden unten. Die folgenden 364 Sonnentage müssten wir aber teuer bezahlen: mit weltweiten Naturkatastrophen. Gewöhnlich ist ein so lang anhaltender, heftiger Regen sicher nicht. Lokal aber auch nicht unmöglich: Auf der Insel La Réunion hat es 1952 einen Tag lang sogar noch stärker geregnet. Das nasseste je gemessene Jahr erlebten die Einwohner von Cherrapunji in Indien: Dort fielen vom 1.8. 1860 bis zum 31.7. 1861 enorme 26 461 Millimeter Regen, mehr als das 33-Fache von Deutschlands durchschnittlichen 789 Millimeter.
Den Titel "Dauerhaft nassester Ort der Welt" beansprucht aber der Mount Waialeale auf der Hawaii-Insel Kauai: Der wird fast ununterbrochen bewässert und kommt auf ein langjähriges Mittel von fast 12.000 Millimeter im Jahr. Weitere Orte, etwa in Kolumbien und Indien, machen dem hawaiianischen Vulkan jedoch den ersten Platz streitig. Der stärkste Niederschlag in Deutschland ging am 14.8. 2002 auf Zinnwald im Erzgebirge nieder. Binnen 24 Stunden fielen dort 312 Millimeter Niederschlag. Dass dieser Rekord auf einen Sommertag fällt, ist für Deutschland leider nicht ungewöhnlich: In der heißen Jahreszeit fallen hierzulande gut 50 Millimeter mehr Regen als im Winter, Herbst oder Frühling.