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Hydrologie Die perfekte Welle

Warum treffen Wellen immer parallel auf den Strand? Das ist gar nicht so einfach zu erklären
Hydrologie: Die perfekte Welle - schöm parallel zum Strand
Die perfekte Welle - schöm parallel zum Strand
© Shannon Stent/E+/Getty Images

Haben Sie schon einmal erlebt, dass Wellen am seichten Strand Ihrer Urlaubsinsel vorbeilaufen statt darauf zu? Mit dem Wellenkamm quer zur Küste?

Wohl kaum. Und zwar unabhängig davon, in welcher Himmelsrichtung der Strand liegt. Die Begründung für diese nasse "Zuneigung" zum Land ist recht verzwickt und hat rein gar nichts mit Windverhältnissen zu tun. Schließlich gibt es Winde aus allen Richtungen. Und auch Wellen verlaufen prinzipiell in jeder Richtung und könnten folg- lich an einem Eiland vorbeirollen. Nicht aber in unmittelbarer Nähe zu einem (flachen) Ufer.

Die physikalische Ursache für das Wellenverhalten heißt "Refraktion". In flachem Wasser, also in Landnähe, werden Wellen nämlich stärker gebremst als in tiefem. Der küstennahe Teil einer vorbeiziehenden Welle bewegt sich folglich langsamer als der küstenferne. Dadurch überholt die landferne die landnahe Spur; mit dem Effekt, dass sich der schnellere Teil der Welle um den langsameren dreht. Bis schließlich die gesamte Wellenfront Kurs auf den Strand nimmt, statt einfach quer an der Küste vorbeizuziehen.

GEO Nr. 04/14 - Die Macht der Masse

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