
Wir sind umgeben von Myriaden von Sternen in Abermilliarden Galaxien; da müsste das Licht doch ausreichen, den Himmel taghell erscheinen zu lassen, selbst wenn unsere "eigene" Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist.
Stimmt. Und genau deshalb hat diese Frage einige der berühmtesten Astronomen beschäftigt. Johannes Kepler etwa glaubte seinerzeit noch, in der Dunkelheit einen Beleg für die relativ begrenzte Größe des Universums vor sich zu haben - seiner Meinung nach gab es nicht genug Sterne beziehungsweise Lichtpunkte, um das ganze Firmament abzudecken.
Heute weiß man, dass Zahl und Verteilung der Sterne allemal genügen würden, unser Auge nachts mit Licht zu füllen. Man hat daher eine neue Erklärung für die nächtliche Dunkelheit parat: Seit dem Urknall vor 14 Milliarden Jahren dehnt das Universum sich aus; die Galaxien streben auseinander. Sodass inzwischen der mittlere Abstand von unserer Milchstraße zu anderen Galaxien 10 hoch 23 Kilometer beträgt.
Folglich bräuchte das Licht noch viel mehr Jahre, als das Universum alt ist, bevor wir die ferneren Sterne überhaupt sehen könnten.