Auf den Plätzen zwei und drei folgen Kopenhagen und Wien. Berlin fällt vom Platz eins (2011) auf Platz fünf zurück. Schlusslicht ist Luxemburg. Das ist das Ergebnis eines aktuellen Städtevergleichs in puncto Stadtluft.
Im Rahmen der Kampagne "Sootfree Cities" wurden nicht nur die Einhaltung der Grenzwerte bewertet - sondern auch, welche Maßnahmen eine Stadt trifft, um Schadstoffemissionen zu verringern, besonders Feinstaub und Stickoxide. In insgesamt neun Kategorien wurden auch technische Maßnahmen wie die Förderung von Filter-Nachrüstung oder andere ökonomische Anreize berücksichtigt.
Zürich überzeugte die Experten mit einer deutlichen Reduktion der Schadstoffemissionen in den vergangenen Jahren. Ermöglicht hatte das unter anderem der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die Förderung des Fahrrad- und Fußverkehrs. In der größten Stadt der Schweiz herrscht offenbar ein günstiges Klima für Nachhaltigkeit: In einer Volksabstimmung hatten sich schon 2008 drei Viertel der Züricher Bürgerinnen und Bürger dafür ausgesprochen, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2050 auf eine Tonne pro Person zu senken.
Warum Berlin zurückfiel
Die deutsche Hauptstadt war aus dem ersten Vergleich 2011 als Sieger hervorgegangen. Etwa, weil die Millionenstadt eine Umweltzone eingerichtet hatte. Doch seither hat die Stadt nach Angaben der Experten zu wenig Anreize geschaffen, das Auto stehen zu lassen.
"Durch die Luftreinhaltegrenzwerte der EU wurden zahlreiche Maßnahmen in den Städten angeschoben, die viele positive Nebenwirkungen haben und die Städte attraktiver machen", sagt Heiko Balsmeyer, Koordinator des "Clean Air"-Projekts. Allerdings zeige die Auswertung auch, dass Deutschland Aufholbedarf habe. "Andere europäische Städte bringen mittlerweile den nachhaltigen Nah- und Radverkehr konsequenter voran."
Die Luftverschmutzung in Städten und Ballungsräumen führt nicht nur dazu, dass Menschen, die hier leben, im Schnitt zwei Jahre früher sterben. Sie trägt auch zur Klimaerwärmung bei. Verantwortlich dafür sind nicht nur CO2 und andere Gase, sondern auch Rußpartikel, die über weite Strecken verdriften, sich auf Eis- und Schneeflächen ablagern und die Reflektion des Sonnenlichts verringern.
Das Ranking wird geleitet von dem europäischen Projekt "Clean Air", in dem neben dem BUND acht weitere europäische Umweltorganisationen aktiv sind. Die Auswahl der 23 Städte setzt sich zusammen aus Hauptstädten, Städten mit besonders dicker Luft und solchen, die als gute Beispiele dienen können.