Anzeige
Anzeige

Staubkörnchen auf Kollisionskurs

Zahlreiche Himmelskörper kreuzen die Bahn der Erde. In der Grafik ist ein Komet mit dem stets von der Sonne abgewandten Schweif gerade dabei, ins innere Sonnensystem vorzustoßen
Zahlreiche Himmelskörper kreuzen die Bahn der Erde. In der Grafik ist ein Komet mit dem stets von der Sonne abgewandten Schweif gerade dabei, ins innere Sonnensystem vorzustoßen
© Detlev van Ravenswaay/Astofoto
Millionen von Asteroiden, Kometen und anderen Himmelskörpern ziehen gemächlich ihre Bahnen um die Erde. Doch ab und an werden die schwebenden Teilchen durch Kollisionen mit einem anderen Partikel zu gefährlichen Geschossen. Sie werden aus ihrer Umlaufbahn geworfen und sind plötzlich auf Kollisionskurs mit der Erde

Inhaltsverzeichnis

Staubkörnchen auf Kollisionskurs

In dem Kinoepos "Armageddon" von 1998 rast ein gewaltiger Asteroid auf die Erde zu. Eine Hand voll Helden werden auserwählt, um die Menschheit zu retten. Am Ende sprengt das Expertenteam den Flugkörper in zwei Teile. Kann dieses Horrorszenario Realität werden? Mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 1000 trifft uns am 16. September 2071 ein etwa 70 Meter großer Asteroid namens SG344. Er wurde von einem amerikanischen Forscherteam Anfang November 2000 entdeckt und und steht seither unter strengster Beobachtung.

Geschosse aus dem All

Doch die Forscher entwarnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass größere Objekte wie Asteroiden, Meteoriten und Kometen mit der Erde kollidieren, ist sehr gering. So besteht die Wahrscheinlichkeit einer größeren Kollision etwa einmal in 500 Jahren. Dennoch ist unsere Erde einem ständigem Beschuss aus dem Weltall ausgesetzt. Teilchen von der Größe eines Staubkorns verglühen bereits in der Erdatmosphäre. Es gibt jedoch auch größere Objekte. Sie durchdringen den natürlichen Schutzschild der Erde und fallen herab. So ging am 6. April 2002 ein Meteorit in der deutschen Voralpenregion nieder. Ein etwa zwei Kilogramm schweres Bruchstück wurde in unmittelbarer Nähe von Schloss Neuschwanstein gefunden.

Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter

Nach Schätzungen existieren im Weltall mehr als eine Millionen solcher Teilchen. Die meisten dieser Objekte sind Asteroiden, die hauptsächlich aus Stein und Eisen bestehen. Sie umkreisen die Sonne im Gürtel zwischen den Planeten Mars und Jupiter.

Die Heimat der Kometen hingegen liegt weiter außerhalb des Sonnensystems. Die "schmutzigen Schneebälle", wie sie oftmals von Astronomen bezeichnet werden, sind weitaus seltener in Erdnähe. Außerdem unterscheiden sie sich grundsätzlich in ihrer Zusammensetzung. Wasser-Eis und gefrorene Gase bestimmen den größten Teil des Kometen. Dunklere Bestandteile wie Stein und Eisen lassen die Kometen meist wie dreckige Schneebälle aussehen - daher der Kosename.

Spuren der Entstehungsgeschichte

Doch wie sind diese kleinen Himmelskörper entstanden? Sie sind Überbleibsel aus der Zeit vor 4,6 Milliarden Jahren, als aus einer heißen, wirbelnden Wolke aus Gas und Staub das Sonnensystem entstand? Verschiedene Bestandteile fügten sich zu einem System zusammen, Planeten entstanden. Teilchen vereinigten sich zu größeren und kleineren Himmelskörpern und manche brachen durch Kollisionen wieder auseinander. So blieben viele verschieden große Bruchstücke im All zurück, die ihre eigenen Bahnen um die Sonne ziehen.

Die Darstellung des inneren Sonnensystems mit Merkur (1), Venus (2), Erde (3) und Mars (4) zeigt die Bahnen aller dort bis Anfang 2000 entdeckten Asteroiden
Die Darstellung des inneren Sonnensystems mit Merkur (1), Venus (2), Erde (3) und Mars (4) zeigt die Bahnen aller dort bis Anfang 2000 entdeckten Asteroiden
© Scott Manley/Armagh Observatory/http://szyzyg.arm.ac.uk

Visionen der Wissenschaftler

Wissenschaftler betonen jedoch, dass derzeit keine Abwendung der Gefahr möglich

wäre. Stünde eine Kollision bevor, hätten wir nur die Abwehr durch den Einsatz einer Atombombe zur Verfügung. Diese müsste man an, über oder unter der Oberfläche des Himmelskörpers zünden. Durch die Explosion soll ein Rückstoß erzeugt werden, der den Asteroiden zurück zur ursprünglichen Bahn bringt.

Eine weitere Visionen der Wissenschaftler ist der Einsatz von Laserstrahlen. Hierbei sollen die Strahlen an der Oberfläche des Himmelskörpers Material zum Verdampfen bringen und so einen Rückstoß bewirken.

Jedoch sind beide Modelle unerforscht und bislang finanziell kaum realisierbar.

Mehr zum Thema

Weitere Informationen über Weltraummüll von der Technischen Universität Braunschweig

Forschung zum Thema Schutz vor Weltraummüll

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel