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Doppelt ärgerlich: Im neuesten Run auf den Mars war die Esa die schneller. Doch ihr Landegerät, "Beagle 2" zerschellte vermutlich auf den Felsen, die es untersuchen sollte. Die beiden Sonden der Nasa dagegen, "Spirit" und "Opportunity" landeten dagegen planmäßig und arbeiten bisher fast ohne Störung: Sie lieferten brillante Bilder von der Landestelle: sowohl Details von Felsen und Erdreich als auch Panorama-Aufnahmen. Und sie haben mit ihrem Untersuchungs-Gerät bisher sogar die frühere Existenz von Wasser nachweisen können.
Die Jagd auf Beweise
Den "endgültigen Beweis" erbrachte der Nasa-Roboter "Opportunity": Bei einer Untersuchung von Felsproben stellte der Automat Schwefelverbingungen fest, die nur im Kontakt mit Wasser entstanden sein können. Rätselhafte Kügelchen, von den Nasa-Forschern "Blaubeeren" getauft, gaben zu weiteren Spekulationen Anlass: Waren sie unter dem Einfluss von H2O entstanden?
Die Suche nach Leben ist noch nicht zu Ende
Für die Forscher von Esa und Nasa ist die Existenz von Wasser ein Hinweis auf Leben. Welche Lebensformen es auf dem Mars möglicherweise gegeben hat, ist jedoch weiterhin unklar. Auch wie lange das Wasser die Oberfläche des Planeten netzte und wann und wohin es verschwand, bleibt weiterhin rätselhaft. Um diese Frage zu klären, müssten Gesteinsproben auf die Erde gebracht und eingehend untersucht werden. Nach Ansicht von Wissenschaftler können es nur sehr einfache Lebensformen gewesen sein, die einst einen grünen Planeten bevölkerten. Denn das Wasser muss sehr schnell aus der Mars-Biosphäre verschwunden sein.
Mars Express: Stilles Wirken im Mars-Orbit
Weniger spektakulär, doch wissenschaftlich nicht weniger bedeutsam: Das Mutterschiff der verschollenen Esa-Sonde, "Mars Express" konnte auf seiner Umlaufbahn schon im Januar dieses Jahres das feuchte Element in der Mars-Atmosphäre aufspüren. Und von der Oberfläche des Planeten nahm die hochauflösende 3D-Stereokamera an Bord 1,87 Millionen Quadratkilometer auf. Die Aufnahmen lassen darauf schließen, dass in einer unbekannten Vorzeit Wassermassen das Gestein und den Sand der Oberfläche formten. Schon beim ersten Überflug über den Südpol entdeckte das Infrarot-Spektrometer "Omega" Wassereis und gefrorenes Kohlendioxid.
Ehrgeizige Pläne
Angespornt vom eigenen Erfolg, verkündete der amerikanische Präsident ehrgeizige Ziele: Einen bemannten Raumflug zum Mars. Zwischenstopp: auf dem Mond. Und die Esa zieht nach: im Rahmen des "Aurora"-Programms wollen die Europäer bis zum Jahr 2009 den Rover "ExoMars" auf dem Planeten nach Lebensspuren suchen lassen. Und bis 2025 sollen die ersten Astronauten aus der alten Welt den Boden des Roten Planeten betreten. Doch ob ein bemannter Flug über eine Distanz von mindestens 56 Millionen Kilometern überhaupt durchführbar ist, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt völlig ungewiss. Manche Forscher bezweifeln, dass Astronauten gegen die starke kosmische Strahlung ausreichend geschützt werden können.