Dass unser Planetensystem aus einer scheibenförmigen, rotierenden Wolke um die Sonne hervorgegangen ist, lässt sich noch heute daran erkennen, dass sich alle Planeten in derselben Ebene, nahezu auf Kreisbahnen und im selben Umlaufsinn bewegen. Doch dies ist nicht das einzige Indiz für eine Bildung von Planeten in zirkumstellaren Gas- und Staubscheiben um junge Sterne. Das Hubble-Weltraumteleskop kann in fernen Sternentstehungsregionen quasi live beobachten, was bei uns vor 4,6 Milliarden Jahren abgelaufen ist.

Heiße Gasfontänen

In einer frühen Bildungsphase, wo Gas aus der zirkumstellaren Scheibe noch kräftig die Masse des Sterns vermehrt, schießen beidseitig der Scheibe gewaltige Fontänen heißen Gases mit Geschwindigkeiten über eine Million Stundenkilometern empor, die vermittels eines Magnetfelds der Scheibe Drehimpuls entziehen. So kann die Materie in der Scheibe schneller auf Spiralbahnen zum Zentrum strömen.
Kernreaktion im Zentrum des Sterns Wenn der Stern den größten Teil des Gases aus der Scheibe an sich gezogen hat, zündet als erste Kernreaktion im Zentrum des Sterns die Fusion von Deuterium (schwerer Wasserstoff) zu Helium. Dieser Prozess setzt jedoch nicht allzuviel Strahlungsenergie frei. Daher hält sich um den Protostern noch eine Scheibe aus Gas und Staub, in der sich Planeten bilden können.
Strahlung bläst den letzten Staub ins All
So bald in dem Stern aber die Fusion von normalem Wasserstoff zu Helium zündet, bläst seine verstärkte Strahlung die Reste von Gas und Staub in seiner Umgebung fort. Nur wenn sich in der Scheibe bereits kilometergroße Planetesimale gebildet haben, können sich diese halten und zu Planeten weiterwachsen.
