
Ich lernte Max kennen, als er mir half, meine Wohnung barrierefrei umzugestalten, er ist Bauunternehmer. Ich brauchte ein paar wenige Besonderheiten, weil ich bei einem Motorradunfall beide Beine verloren habe. Als wir das Bauprojekt gemeinsam umsetzten, merkten wir, dass wir auf einer Wellenlänge funken. Wir haben die gleiche unbändige Lust aufs Leben, packen Dinge auf die gleiche Weise an und erleben jeden Tag wie ein großes Geschenk. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, dass einem von uns zwei Beine fehlen. Jahre später hatten wir dann die Idee, beim New-York-Marathon mitzumachen. Und so kam es, 2010 waren wir dabei: Max lief, und ich fuhr als Handbiker die 42,195 Kilometer bis ins Ziel. Eines unserer emotionalsten Erlebnisse! Und eine Herzenssache. Denn wir unterstützten damit auch Projekte für Kinder in schwierigen Lebenssituationen. Wir sprühen beide vor Ideen und können andere mitreißen. Wenn einem von uns ein Projekt in den Sinn kommt, legen wir sofort los. Wir geben uns gegenseitig das Gefühl, wir könnten alles schaffen.
Dieser Text stammt aus GEO WISSEN "Die Macht der Familie".
