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Ausbildung: Der Start ins eigene Leben

Die besten Links zum Thema Ausbildung und Lehre

Inhaltsverzeichnis

Der Start ins eigene Leben

Zwischen etwa 350 anerkannten Ausbildungsberufen können junge Menschen heute wählen. Die traditionelle Berufsausbildung in Deutschland dauert zwischen zweieinhalb und vier Jahren. Auszubildende in einem Unternehmen bekommen eine Ausbildungsvergütung.

Besonders beliebt sind Berufe in Industrie und Handel. 57 Prozent der etwa 1,5 Millionen Auszubildenden in Deutschland sind in diesem Bereich beschäftigt. Nur halb so viele lernen einen Handwerksberuf. In der Gunst der jungen Männer ganz oben steht die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker, Industriemechaniker oder Elektroniker. Junge Frauen dagegen machen häufig eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel, zur Bürokauffrau oder zur Medizinischen Fachangestellten.

Ausbildungsvoraussetzung ist in der Regel mindestens ein Schulabschluss, in einigen Branchen verlangen die Ausbildungsbetriebe auch Abitur. Kümmern sollten junge Erwachsene sich um die Ausbildung etwa ein Jahr vor dem Schulabschluss.

Auf der Suche nach einem Ausbildungsberuf bieten Berufswahltests im Internet eine erste Orientierung, nähere Informationen finden sich hier. Persönlich helfen Berater der Bundesagentur für Arbeit bei der Ausbildungssuche. Jedes Arbeitsamt hat zudem ein Berufsinformationszentrum (BIZ). Dort sind Informationen zu zahlreichen Ausbildungsberufen in Ordnern zusammengestellt. Kostenlos finden sich dort auch Hinweise zur Bewerbung sowie Internetarbeitsplätze. Regelmäßig weist das Arbeitsamt auf Ausbildungsmessen hin. Termine sind aus einer Veranstaltungsdatenbank abrufbar.

Auf Berufe TV lassen sich Videos über einige Ausbildungsberufe anschauen.

Lehre

Die klassische Berufsausbildung in Deutschland findet gleichzeitig in einem Unternehmen und an einer Berufsschule statt: Der Ausbildungsbetrieb ist dafür zuständig, praktische Kenntnisse zu vermitteln. Um das theoretische Wissen kümmert sich die Berufsschule an ein bis zwei Tagen in der Woche oder über einige Wochen am Stück im Blockunterricht. In Deutschland lernten 2011 65 Prozent der Auszubildenden in diesem dualen System. Auch im öffentlichen Dienst gibt es die Möglichkeit eine duale Ausbildung zu absolvieren. Weitere Informationen hierzu finden sich auf der Seite der Agentur für Arbeit.

Die Voraussetzungen für eine duale Berufsausbildung - etwa welcher Abschluss oder Notendurchschnitt verlangt wird - hängt vom Lehrberuf und Betrieb ab. Auch das Gehalt unterscheidet sich zwischen Berufsgruppen und Bundesländern. So verdient etwa ein Auszubildender im Einzelhandel in Mecklenburg-Vorpommern 692 Euro. In Hamburg bekommt er für die gleiche Tätigkeit 868 Euro. Bundesweit einheitliche Ausbildungsvergütungen gibt es etwa bei Banken, Versicherungen, der Deutschen Bahn, Post oder Telekom und im öffentlichen Dienst. Informationen zu den Voraussetzungen und zum Verdienst in einzelnen Ausbildungsberufen finden sich im Berufenet.

Ausbildungstarife lassen sich außerdem auf der Seite des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung nachlesen. Hier findet man auch Angaben zum Verdienst nach der Ausbildung. Einen ähnlichen Service bietet das Portal lohnspiegel.de.

Bewerbungen für die duale Ausbildung richten Schüler direkt an einen Ausbildungsbetrieb. Freie Stellen sind in der Zeitung ausgeschrieben oder im Internet zu finden - etwa in der Jobbörse der Arbeitsagentur. Auch Handwerkskammern oder Innungen geben Auskunft, welche Betriebe in ihrer Region ausbilden. Manchmal lohnt es sich, den Wunschbetrieb initiativ auf einen Ausbildungsplatz anzusprechen.

Schulische Berufsausbildung

Die Auszubildenden erlernen ihren Beruf in diesem Modell ausschließlich in praktischem und theoretischem Unterricht an staatlichen oder privaten Berufsfachschulen, Berufskollegs oder Fachakademien. Einige Programme beinhalten zusätzlich zur Ausbildung an der Schule Praktika.

Etwa ein Fünftel der Auszubildenden mit Haupt- oder Realschulabschluss entscheiden sich für eine schulische Berufsausbildung - vor allem für Berufe in den Bereichen Gesundheit, Pädagogik, Fremdsprachen und IT. Bewerben kann sich meist, wer einen Realschulabschluss hat. An manchen Schulen gibt es ein Mindestalter und einige Schulen verlangen Vorpraktika. Die schulische Ausbildung dauert zwischen zwei und drei Jahren. Kürzere Programme dienen in der Regel nur der beruflichen Grundbildung und entsprechen nicht einem Abschluss im dualen System. Wer sich für eine schulische Ausbildung, egal welcher Länge, interessiert, sollte zunächst klären, ob die Wunschausbildung mit einem staatlichen oder staatlich anerkannten Abschluss endet. Mindestens sollte die Schule ein Zeugnis ausstellen, das von Unternehmen in ganz Deutschland und nicht nur in einzelnen Bundesländern anerkannt wird.

In der schulischen Ausbildung bekommen Auszubildende meist keine Vergütung. Ausnahmen gibt es etwa im Gesundheitsbereich, wo die Praktikumsanteile in der Ausbildung besonders hoch sind. In der Regel verlangen private Schulen ein Schulgeld. Wer Probleme hat seine Ausbildung zu finanzieren, kann bei den Ämtern für Ausbildungsförderung seines Kreises oder seiner Stadt BAföG beantragen.

Detaillierte Informationen zu den verschiedenen schulischen Ausbildungsberufen finden sich unter www.ausbildung-total.de. Im Kursnet sind Kontaktinformationen zu einzelnen Schulen angegeben.

Berufsausbildung mit Abitur

(Fach)Abiturienten können zusätzlich zur dualen Ausbildung Kurse belegen und auf diese Weise parallel zwei Abschlüsse machen. Belegt werden können Zusatzkurse etwa in der Ausbildung zum Betriebswirt, zum Handelsassistent oder Industrietechnologen.

In der Abiturientenausbildung werden junge Menschen zudem gezielt auf die Arbeit im Ausbildungsunternehmen vorbereitet. Deshalb sind die Chancen, nach der Ausbildung übernommen zu werden gut.

Angebote und weitere Informationen zu einzelnen Ausbildungsgängen für Abiturienten sind in der Datenbank Berufenet zu finden. Die Suche dort lässt sich über den Reiter "Eingrenzen auf Gruppen" auf die Abiturientenausbildung beschränken. Auf der Seite von Ausbildung Plus kann man nach passenden Ausbildungsbetrieben suchen.

Grundlegende Informationen zum Thema bietet die Seite abi.de.

Berufsausbildung im Ausland

Auszubildende können in Absprache mit ihrem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule ein Viertel ihrer Ausbildungszeit im Ausland verbringen. Während des Aufenthalts bleiben die Lehrlinge im Ausbildungsbetrieb angestellt, sind also weiterhin sozialversichert und bekommen eine Vergütung gezahlt. Wer einen Auslandsaufenthalt plant, sollte die Sprache des Gastlandes oder zumindest Englisch gut sprechen. Die Zeit im Ausland muss gründlich vorbereitet werden, denn abgesehen von Österreich und der Schweiz, gibt es die klassische duale Berufsausbildung wie in Deutschland nicht. Interessierte sollten deshalb rechtzeitig klären, welche Inhalte und Abschlüsse der Ausbildung im Ausland in Deutschland anerkannt werden. Auskunft darüber geben die regionalen Industrie- und Handelskammern (IHK) oder die Handwerkskammern.

Im Rahmen einiger Lehrberufe in Deutschland findet ein Teil der Ausbildung ohnehin im Ausland statt. Etwa bei der Lehre zum Internationalen Marketingassistenten, Europa-Sekretär oder zum Euro-Fremdsprachenkorrespondenten.

Einige Institutionen ermöglichen es deutschen Schulabsolventen, ihre Ausbildung auch vollständig im Ausland und im klassisch deutschen dualen System zu machen; der Abschluss wird dann auch in Deutschland anerkannt. So bildet etwa das deutsche Berufsausbildungszentrum in Madrid (ASET) und Barcelona Schüler mit Abitur in Zusammenarbeit mit deutschen und multinationalen Unternehmen aus. Auch die Deutsch-Portugiesische Industrie- und Handelskammer, die Reederei AIDA Cruises und eine gemeinnützige französische Handwerker-Vereinigung bieten Deutschen Absolventen Ausbildungsplätze an - etwa im Hotelfach, als Mechatroniker für den Schiffsbetrieb oder in klassischen Handwerksberufen wie Dachdecker oder Maurer.

Über Ausbildungsgänge innerhalb Europas informiert die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) auf ihrer Homepage. Finanziell unterstützt die Europäische Union Auslands-Auszubildende in Europa mit dem Leonardo-Da-Vinci-Programm.

Für allgemeine Fragen zur Ausbildung im Ausland erreicht man die ZAV auch telefonisch unter 0228/713 1313. Zudem gibt es in Deutschland seit 2009 Mobilitätsberater, die junge Erwachsene über Möglichkeiten im Ausland informieren. Allgemeine Informationen zum Thema finden sich auch auf der Seite von "Raus von zu haus" und der Bundesagentur für Arbeit.

Die Datenbank Ausbildung Plus zeigt Auslandsprogramme für Zusatzqualifikationen an - die Plattform richtet sich vor allem an Abiturienten.

Junge Menschen, die sich für eine Ausbildung im Handwerk interessieren, können sich auf der Webseite der Initiative let's go Azubi informieren und mit anderen Auszubildenden austauchen.

Wer sich nach dem Abitur noch nicht sicher ist, ob eine Ausbildung im Ausland für ihn in Frage kommt, kann zunächst ein Praktikum machen. Mehr Informationen dazu finden sich unter www.auslandsjob.de und www.auslandszeit.de.

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GEO WISSEN Nr. 49 - 05/12 - Was kommt nach der Schule?

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