Vegetarische Ernährung in der Schwangerschaft
Schwangere: Für das Wohl von Mutter und Kind ist in der Schwangerschaft eine ausreichende Versorgung mit den Vitaminen A, D, B6, B12 und Folsäure sowie mit den Mineralstoffen Eisen, Jod, Kalzium und Zink besonders wichtig. Mit den meisten dieser Nährstoffe sind Vegetarierinnen im Schnitt gut versorgt. Nur von Vitamin-B12-Mangel sind sie etwas häufiger betroffen, was gefährlich ist, da ein Zuwenig an Vitamin B12 zu Geburtskomplikationen und schweren Schäden beim Baby führen kann. Daher sollten Betroffene entsprechende Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.
Das gilt ohnehin für Veganerinnen, die auf Vitamin- B12-Supplemente nicht verzichten dürfen und womöglich auch sonst mit ihren Nährstoffreserven Probleme be- kommen können. Sie sollten daher schon vor Beginn einer Schwangerschaft mit einem Arzt klären, ob sie ihre Ernährung verändern und gegebenenfalls Supplemente ein- nehmen sollten.
Worauf Stillende achten sollten
Stillende: Bei ihnen können Engpässe bei Vitamin D, Eisen, Jod und Zink auftreten – die sich mit einer vegetarischen Ernährung aber ausgleichen lassen. Bei Veganerinnen können zusätzlich Nahrungsenergie, Protein, Vitamin B2, B6 und B12 sowie Kalzium knapp werden. Babys, die daran Mangel leiden, wachsen mitunter langsamer heran und sind anfälliger für Infekte. Mangelt es an Jod oder Vitamin-B12, kann es zu schweren Entwicklungsstörungen kommen.
Säuglinge pflanzlich ernähren?
Säuglinge: Mütter, die nicht stillen, sollten beachten, dass Säuglinge noch keine rein pflanzliche Kost vertragen. Die Babys sollten mit Ersatzprodukten auf Kuhmilchbasis gefüttert werden, die alle wichtigen Nährstoffe im richtigen Verhältnis enthalten. Pflanzliche Milchersatznahrungen enthalten oft zu wenig Kalzium, fettlösliche Vitamine und Protein. Einige Produkte belasten außerdem Magen und Darm der Babys durch komplexe Kohlenhydrate wie Stärke.
Was bei Kindern wichtig ist
Kinder: Eine abwechslungsreiche vegetarische Kost halten die meisten Experten für unproblematisch. Je einseitiger die Ernährung und je jünger das Kind, desto größer ist die Gefahr eines Nährstoffmangels. Klar ist: Kinder benötigen größere Mengen an Nährstoffen als Erwachsene. Vitamine und Minerale, Eiweiße und manche Fettsäuren sind für Wachstum und Entwicklung ungemein wichtig. Bei einem Mangel können sie nachhaltig beeinträchtigt werden. So berichten Ärzte von vegan ernährten Kleinkindern mit Hirnschäden aufgrund von Vitamin-B12-Mangel.
Grundsätzliche Regeln für Veganer
Veganer: Eine streng vegane Ernährung ist in Schwangerschaft, Stillzeit und Kindheit (teils bis zur Jugend) schwierig. Durch den erhöhten Nährstoffbedarf können Versorgungslücken entstehen, die mitunter schwerwiegende Folgen haben. Viele Experten raten daher in diesen Lebensphasen davon ab. Damit das Wohl der Tiere nicht am Ende zulasten der eigenen Gesundheit oder der des Kindes geht.