"Um an Kakapos zu kommen", schrieb im 19. Jahrhundert der Pionier Charlie Douglas, müsse man nur bei Nacht an einem Tutu-Busch rütteln. "Dann fallen sie runter wie Äpfel." Solche Zeiten sind vorbei. Wer heute einen dieser Vögel
sehen möchte, muss zuvor an vielen Büschen rütteln: Von mehreren Hunderttausend ist der Bestand auf kaum mehr
als 100 Tiere gesunken, weshalb der bis zu vier Kilogramm wiegende Kakapo seit Jahren nicht nur den Titel "Schwerster Papagei", sondern auch "Einer der seltensten Papageien der Welt" führen kann.
Seine Popularität hat das geradezu be- flügelt – an jedem einzelnen Schicksal nimmt die Nation Anteil. Fernsehsender und Zeitungen berichten über Kakapo- Erkrankungen oder -Todesfälle; gibt es Nachwuchs, wird das gesamte Land mitunter zur Namenssuche aufgerufen. GEO-Special-Autor Markus Wolff hat sich dem scheuen Tier angenähert.