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Rezept: Heubraten Rezept: Heubraten

Wie man sich bettet, so liegt man: In diesem Fall darf es sich der Sonntagsbraten auf einem Lager aus Heu und Bergkräutern bequem machen

Inhaltsverzeichnis

Heu hat ein Imageproblem. Als staubtrockenes Viehfutter gilt es meist – und dabei wird schmählich übersehen, welche verborgenen Kräfte ge­rade im Gras ungedüngter Alpenwiesen stecken. Wer im Heu schläft, bekommt weniger Muskelkater; als warme Packung lindert es Bauchgrimmen, Nieren- und Kreuzleiden; im Badewasser wirkt es entspannend. Was bei genauerem Hinsehen nicht weiter verwundert: Auf mancher Alm­wiese gedeihen rund 70 verschiedene Pflanzenarten, die bis zu 1000 Wirkstoffe entfalten können.

Das beste daran: Heu heilt nicht nur, es schmeckt auch. Jedenfalls der Sud, den man aus einer Kombi­nation von Weideochs und Almheu köcheln kann. Eine moderne Idee verrückter Jungköche? Keineswegs, nur leicht in Vergessenheit gera­ten. Seit Generationen wickelt man in den Bergen Schinken in Heu, setzt Heulikör auf oder rührt Heusuppe. Wonach die Wiese auf dem Teller schmeckt, lässt sich ganz einfach auf den Punkt bringen: nach Sommer in den Alpen.

Heubraten

Für 4-6 Portionen:

Zubereitungszeit: 1:40 Stunden

Zutaten:

1 kg Rumpsteak am Stück vom Weideochsen; mit Fettdeckel

Salz

Pfeffer

3 EL Öl

100 g Bio-Almwiesenheu (Bio-Markt)

10 Stiele Thymian

½ Bund Kerbel

½ Bund Pimpinelle

ca. 20-30 g frische Blüten (z.B. Gänseblümchen, Buchweizenblüten, Salbeiblüten, Schnittknoblauchblüten, Anchusa Blüten). Tipp: Saisonale Blüten lassen sich bei www.essbare-landschaften.de bestellen.

Zubereitung:

1. Den Fettdeckel vom Fleisch kreuzweise einschneiden, dabei aber nicht in das Fleisch schneiden. Fleisch von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen. Öl in Bräter oder Pfanne erhitzen. Fleisch rundum anbraten, anschließend heraus nehmen.

2. Heu mit Kräutern und Blüten mischen. Mit der Hälfte einen Bräter auslegen. Fleisch darauf legen und mit der restlichen Heumischung bedecken. Bräter vollständig mit Alufolie verschließen. Im vorgeheizten Ofen bei 160 Grad auf der untersten Schiene 80 Minuten garen.

3. Aus dem Ofen nehmen und zehn Minuten ruhen lassen. Fleisch in Scheiben schneiden und servieren. Das Heu gibt beim Braten sein Aroma ab – und wir nicht mitgegessen. Dazu passen Bratkartoffeln und eine Joghurt-Kräuter Sauce.

Rezept: Heubraten: Schmeckt so gut wie er riecht: Heubraten
Schmeckt so gut wie er riecht: Heubraten
© Matthias Haupt

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