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Karte: Richtig grüßen Karte: Richtig grüßen

Wer in der Fremde wandert, weiß: Ein freundlicher Gruß öffnet Herzen. Nur, wie grüßt man wo? Keine banale Frage, denn die Alpen erstrecken sich über acht Länder

Vier Landessprachen sind es allein in der Schweiz; darunter das Räteromanische, das fünf Grußarten kennt. Die Karte verzeichnet die gängigsten umgangssprachlichen Wendungen, die ab einer Höhe von 2000 Metern angebracht sind. Denn ab dort darf sowieso jeder geduzt werden. Ein beherztes „Grias di“ ist also kein Fauxpas.

Karte: Richtig grüßen: Grüß Gott - oder doch nicht? Wo welcher Gruß zu Hause ist
Grüß Gott - oder doch nicht? Wo welcher Gruß zu Hause ist
© Thomas Wachter

Aber Achtung: Die Grußkarten sind mit Vorsicht anzuwenden, denn neben der Region spielen noch andere Faktoren bei der Wahl des richtigen Grußes eine Rolle: Religion, soziale Beziehung und Status zum Beispiel. Diese lassen sich allerdings schwer in einer Karte darstellen.

In Österreich dauert es zum Beispiel länger als in der Schweiz bis man sich duzt. So ist der gebräuchlichste Abschiedsgruß in Österreich das förmlichere „auf Wiederschauen“. Das bei uns häufig verwendete „tschüss“ kann dort unhöflich wirken.

Bei unserem Nachbar finden sich noch weitere bemerkenswerte Kuriosa: So verwendet man hier gern Kombinationen von Grüßen: „Grüß Gott Guten Morgen“, „baba pfiat di“, „tschüssi ciao“ oder eben ein charmantes „tschüs pfiat di baba“. Danach ist ganz sicher, dass man nun wirklich weiterwandert.

Egal wie man nun grüßt, am Ende zahlt sich vermutlich der gute Wille jedes Wanderers aus, ein paar Bocken in der Landessprache zu beherrschen.

Karte: Richtig grüßen: Die charmanteste Verabschiedung kommt aus Österreich: Tschüs pfiat di baba
Die charmanteste Verabschiedung kommt aus Österreich: Tschüs pfiat di baba
© Thomas Wacher

Den Überblick über die verschiedenen Grußarten hat Autorin Lisa Hemmerich zusammengestellt. Dabei bekam sie Unterstützung von insgesamt 15 Linguisten und Dialektforschern, die je für einen anderen Sprachraum zuständig waren. Besonders geholfen haben: Professor Hans Goebl von der Universität Salzburg, Ulrike Kramer vom Institut für Österreichische Dialekt- und Namenlexika sowie Professor Werner König von der Universität Augsburg. Wer sich weiter vertiefen will: www.argealp.org/fileadmin/www.argealp.org/atlas/index.html.

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