Keine andere Verbindung im Himalaya ist ähnlich umstritten wie eine Straße, die eigentlich keine ist: 82 Kilometer lang windet die Beni-Jomsom-Road vom Hügelland ins Hochgebirge, immer dem Lauf des Kali Gandaki folgend, der zwischen den Achttausendern Annapurna und Dhaulagiri die tiefste Schlucht der Erde geschnitten hat. Dirt road würde man sie im Englischen nennen: dreckig, unbefestigt, einspurig, mit tiefen Spurrillen und Schlaglöchern. Ein Achsenbrecher. In den Alpen ist fast jeder Almweg in besserem Zustand.

Doch seit die Schotterpiste fertig ist, wird in Zeitungsartikeln, Internetforen, in Blogs und Wanderführern geklagt und gestritten: Eine der weltweit schönsten Trekkingtouren, heißt es da, sei nun für immer zerstört. „Die Annapurna-Runde“, lautet das Urteil, „ist tot.“ Fotograf Matthieu Paley und Autor Tom Dauer haben sich vor Ort ein Bild gemacht – und sind anderer Meinung.
einer von ungezählten höchst inspirierenden Straßenbekanntschaften.