"Polarlichter haben mich immer schon fasziniert, denn sie sind besonders schwer zu filmen", sagt die Dokumentarfilmerin und Fotografin Anneliese Possberg aus Starnberg. Deshalb wagte sie sich auch erst an die Leuchtfeuer am Himmel als Zeitrafferaufnahmen mit digitalen Spiegelreflexkameras möglich wurden: Im Winter 2012/2013 reiste sie auf die Lofoten.
Zehn Tage lang jagte sie mit ihrem Mann dem Naturphänomen hinterher. Nur an drei Nächten war der Himmel klar genug, um mit der vor Wind und Wetter gut geschützten Kamera Beute zu machen. Sieben Nächte: vergebliches Warten. Eingehüllt in Daunenjacke, in der Kälte ausharrend, achtete sie akribisch darauf, dass die Technik nicht versagte. Größte Herausforderung neben den äußeren Bedingungen: "das Scharfstellen der Kamera in der Nacht, man rutscht schnell ins Aquarellhafte ab".
Bei einem Tromsø-Aufenthalt positionierte sie deshalb gleich drei Kameras: zehn Sekunden Langzeitbelichtung, 15 Sekunden-Abstand. Im Rausch saß Possberg dort vier Stunden ohne Jacke im Freien, frierend, aber glücklich. Eine schwere Grippe folgte mit Verzögerung.
Insgesamt entstanden rund 15.000 Fotos - und schließlich der Film.