
FÜR NATURLIEBHABER
KRETA: EIN VERGESSENES GEBIRGE:
Das Kreuzworträtselmassiv Ida kennt fast jeder, im Asteroussia-Gebirge im Inselsüden hingegen waren selbst die meisten Kreter noch nie. Dabei liegen am Ende von drei serpentinenreichen Pisten, die Beifahrerhände schwitzen lassen, drei Ziele, die einen Ausflug lohnen. Vom über 1000 Meter hohen Mondgebirge kommen Sie mit dem Auto in den Ort Agios Ioannis. Per Jeep oder Enduro erreichen Sie Tris Ekklisies, wo ein paar Griechen Bade- und Angelurlaub machen. Und im Kloster Koudouma laden die Mönche alle Besucher ungefragt zum Mittagessen ein. Wer in dieser menschenarmen Region wandern will, quartiert sich bei den Schuschniggs aus Kärnten ein, die nicht nur alle Wanderpfade kennen, sondern auch die Kletterstiege.
Pension Kofinas, Asimi, Kapetaniana 28, Tel. 0030-28/ 93 04 14 40, korifi.de, DZ ca. 30 €.
FÜR HOBBYHISTORIKER
SANTORIN: DER WEG ZUR HÖHLENKIRCHE:
In Santorins berühmten Kraterranddörfern drängeln sich täglich Tausende. Die versteckten Siedlungen in Bimsstein-Canyons hingegen sind nahezu verlassen - auch die schönste von ihnen: Vothonas. Nur im Dorfkern leben noch einige Menschen, die meisten der in den Fels eingegrabenen Wohnungen am Rand des Tals jedoch stehen leer. Fragen Sie im Ort nach dem Schlüssel und dem Weg zur Höhlenkirche Panagia Sergena. Das in den Fels gegrabene Gotteshaus erinnert mit seinen Gewölben, Bögen und Nischen an Waldorfarchitektur und César Manriques Lanzarote.
Beginn des Tals an der Straße von Messaria nach Kamari an der Brücke bei der Taverne Kritikos (keine Ausschilderung).

FÜR ABENTEURER
CHIOS: EINE WELT AUS HARZ:
Im über 600 Jahre alten Dorf Mesta schlendert der Besucher durch dunkle, überwölbte Gassen, die an marokkanische Kasbahs erinnern. In Pyrgi, dem größten aller Mastixdörfer auf Chios, chios.gr, sind die Wände von Häusern und Kirchen mit grau-weißem Kratzputz überzogen, unter den Balkonen hängen Tomaten zum Trocknen. Alte Frauen und Ehepaare sitzen in Hauseingängen und putzen gelblich glänzende Mastixtropfen. Das Harz quillt hier aus den Mastix-Pistazienbäumen und wird etwa von der Parfümindustrie und Lackherstellern gekauft. Doch nicht nur das: In einem Laden in der Hauptgasse von Pyrgi erklärt Besitzer Manos seinen Kunden gern, wie es sich medizinisch nutzen lässt - und verkauft ihnen Mastixkaugummi, -zahnpasta, -marmelade und -likör. Falls Sie es beim anschließenden Bummel nicht schleppen möchten: Sie können das alles auch noch im Mastiha-Shop am Athener Flughafen, mastihashop.com, erstehen.
FÜR ERHOLUNGSSUCHENDE
CHALKIDIKI: WIE ZU HIPPIE-ZEITEN:
Entspannter als am Tristinika-Strand im Süden der Sithonia-Halbinsel geht es im Hochsommer an kaum einem anderen Strand zu. Die bunten Sitz- und Liegemöbel der Ethnik Beach Bar stehen auf einer niedrigen Düne wie ein Relikt aus Hippie-Zeiten, das zumeist griechische Publikum chillt bei kaltem Kaffee und Ouzo, Beat, Rock und Theodorakis. Eine Sperrstunde gibt es nicht, das Meer ist immer offen, und wer müde wird, legt sich einfach in den warmen Sand. Tristinika, kein Telefon, keine Website - ganz wie zu Hippie-Zeiten.
FÜR ABENTEURER UND AUSPROBIERER
ZENTRALGRIECHENLAND: MIT DEM JEEP:
Für eine aufregende Jeep-Tour müssen Sie nicht weit reisen. In Zentralgriechenland finden Sie nahezu straßenfreie Natur. Viele Orte erreicht man nur auf abenteuerlichen Pisten, die manchmal nicht mehr als achsenbreit sind. Rustikal sind nicht nur die Wege: Wenn Sie an einer der wenigen Pensionen anklopfen und niemand da ist, dann empfiehlt es sich zu warten: Der Wirt macht vielleicht gerade Mittagsschlaf, ist auf der Wildschweinjagd oder beim Forellenangeln. Vertreiben Sie sich die Zeit einfach in einem der (ebenso seltenen) Kaffeehäuser, gelegen links und rechts der Straße von Karditsa über Mouzaki nach Arta. Und sollte Ihnen dort unaufgefordert eine Flasche Bier auf den Tisch gestellt werden,dann feiert jemand Namenstag.
Pensionen: Alkiviadis in Kali Komi, Tel. 0030-698/071 85 84, hotell-alkiviadis.no;
Ta Ragazia am Kloster Spilia, Tel. 0030-24/45 03 20 20.