Ihr ganzes Hab und Gut tragen Wandergesellen stets bei sich. In Scharen sind sie anzutreffen, wenn es den Aufbruch eines Neulings zu feiern gibt. Die meiste Zeit ihrer dreijährigen Tippelei aber sind sie auf sich allein gestellt. Als „wahre Abenteurer“ erlebte der chilenische Fotograf Tomás Munita die deutschen Wandergesellen. Munita hatte eine Gruppe Tippelbrüder in Chile getroffen und sich mit ihnen in Deutschland verabredet, um dort alles über ihre eigenartige Kleidung und ihre Gebräuche zu erfahren. „Die Gesellen gehen ins Unerwartete“, erzählt Tomás Munita. „Diese Art des Reisens schärft die Sinne für die Umgebung.“ Wichtigste Lektion: „Diese Tradition lehrt die jungen Menschen, sich selbst und anderen Menschen zu vertrauen.“ Die größte Herausforderung während der Recherche war für den Fotografen „die unfassbare Menge an gutem Bier“, die getrunken wurde.
GEO-Ausgabe 04/2018