Nach Weltpolitik klingen die Namen der Exklaven, nach Vorposten in Feindesland, nach Eingesperrtsein hinter Mauern, nach Schwarzhandel und Schmuggelei.
Heute können gut 250 Orte auf der Welt von ihrem Heimatland aus nur über fremde Grenzen erreicht werden. Mal kaum spürbare, wie das heute meist schienenlose Gleisbett, welches die Vennbahn-Exklaven im Westen Deutschlands vom Rest des Landes trennt. Mal befestigt, wie die Grenzen der EU-Staaten Polen und Litauen, die das russische Kaliningrad umgeben.
Unsere Grafik unternimmt eine Typologie dieser geographischen Grenzfälle – vom Northwest Angle, der innerhalb der USA liegt, aber nur auf kanadischen Straßen erreichbar ist, bis zum Sendemast Zehlendorf in Oranienburg. Der 350-Meter-Turm wurde 1978 für ein Jahr Teil der Sowjetunion, nachdem ein russischer MiG-Düsenjäger mit ihm kollidiert war. Die strengeren Sicherheitsrichtlinien der DDR hätten den Wiederaufbau verzögert. Die weitaus meisten Exklaven finden sich in Orten der Matroschka-Kategorie: Fast 200 birgt allein das Grenzgewirr der Koch-Bihar-Region zwischen Indien und Bangladesch. Und knapp 30 liegen im holländisch-belgischen Städtchen Baarle, wo die Grenzen oft mitten durch Wohnhäuser und Straßencafés laufen.
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