
GEO: Frau Fairbairn, woran haben Sie das erkannt?
Am Lächeln. Wenn Männer gemeinsam trinken, wirkt ihr Lächeln ansteckender auf andere Männer, als wenn alle in der Gruppe nüchtern bleiben oder man ihnen Placebo-Drinks vorsetzt. Allerdings gilt das nur für reine Männergruppen. Sind auch Frauen dabei, geht der Effekt verloren.
Macht das Trinken mit Frauen etwa weniger Spaß?
In gemischten Gruppen, oder wenn Frauen gleich ganz für sich bleiben, tritt der Effekt jedenfalls deutlich schwächer auf. Aber: Unter Frauen wirkt ein Lächeln schon nüchtern so ansteckend wie bei Männern erst mithilfe von Alkohol.
Warum haben Sie das eigentlich untersucht?
Wir suchen Ursachen dafür, dass Männer ein deutlich höheres Risiko für Alkoholmissbrauch haben als Frauen. Das Sozialleben könnte dabei eine wichtige Rolle spielen. Männer berichten jedenfalls eher als Frauen davon, dass ihnen Alkohol den Umgang mit anderen Menschen erleichtert.
Will ein Mann einen anderen zum Freund, sollte er also mit ihm trinken gehen?
Könnte klappen. Aber Vorsicht: Psychologisch betrachtet sind sowohl Alkohol wie auch soziale Interaktion zwei mächtige Belohnungssysteme. Ist ein Großteil Ihres Soziallebens mit Alkohol verbunden, sollten Sie schon darüber nachdenken, ob Sie nicht auch anders Freundschaften aufbauen können.