25 Jahre Mauerfall Wo die Erinnerung lebt
Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Ein Vierteljahrhundert später ist sie aus dem Stadtbild getilgt, verschwunden bis auf wenige Relikte. Fotograf Gerhard Westrich suchte und fand sieben Menschen und Orte, die zeigen, wie sich der Todes- in einen Lebensstreifen verwandelte
7. Yadegar Asisi

Gerhard Westrich
machte das Bollwerk zum Kunstwerk
"Das Bild ist keine Anklage", sagt Yadegar Asisi über das Mauerpanorama, vor dem er steht. "Es soll junge Besucher mit der Frage konfrontieren: Hättet ihr euch auch eingerichtet in dieser Normalität?" Ende der 1970er Jahre, im Alter von 23 Jahren, kam der Sohn iranischer Eltern nach Westberlin - in eine Stadt, die scheinbar selbstverständlich mit der Teilung lebte. Diese absurde Alltäglichkeit von einst will er in seinem 60 Meter langen Werk darstellen (zu betrachten in der Rotunde am Checkpoint Charlie). Weil, so Asisi, ja sonst in Berlin kaum noch Spuren der Mauer ...