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Leseprobe: Die Geburt der Gedanken

Jede Erkenntnis, die Kinder über die Welt gewinnen, hinterlässt Spuren im jungen Gehirn. So reift, nach und nach, ihr Verstand.

Lesen Sie einen Auszug aus der neuen Ausgabe von GEOkompakt zum Thema "Intelligenz, Begabung, Kreativität":

Um einen der erstaunlichsten Vorgänge im Leben eines Menschen zu erforschen, bedienen sich Wissenschaftler mitunter skurriler Methoden. Manchen Probanden setzen sie beispielsweise Helme mit Elektroden auf, die aufzeichnen, was in ihren Hirnen vor sich geht, wenn sie freundliche oder barsche Stimmen vom Tonband hören.

Anderen Testpersonen halten die Forscher bunte Fotos vor die Nase, spielen ihnen scheinbar sinnlose Silben vor oder stapeln mit übertriebenen Handbewegungen Klötzchen aufeinander. Und wieder andere Versuchsteilnehmer müssen an präparierten Schnullern saugen, während sie auf einem Monitor abwechselnd Gesichter oder Schachbrettmuster betrachten. Je heftiger sie nuckeln, desto länger dürfen die Untersuchten das bevorzugte Bild anschauen.

Die derart seltsam anmutenden Versuche laufen häufig etwas zäh ab. Denn die Probanden können weder sprechen noch laufen, ja häufig nicht einmal greifen: Es sind Babys.

Forscher haben herausgefunden, wie unsere Intelligenz heranreift

Haben die Säuglinge einen guten Tag, schauen sie den Wissenschaftlern interessiert zu. Häufig aber zappeln die Kleinen auf dem Schoß ihrer Mutter herum, spielen gelangweilt mit ihren Zehen – oder schlafen ein.

Und dennoch haben Entwicklungspsychologen auf diese Weise revolutionäre Einsichten in die Gedankenwelt von Babys gewonnen. Und sind gerade dabei, Antworten zu finden auf einige der großen Fragen der Wissenschaft: • Wie formt sich im reifenden Gehirn die Intelligenz des Menschen?

• Wie schafft es ein hilfloses Geschöpf, das anfangs kein einziges Wort versteht, sich innerhalb von kaum zwei Jahrzehnten zu einem Erwachsenen zu entwickeln, der fähig ist, mühelos komplizierte Sätze zu bilden, Differenzialgleichungen zu lösen oder über verwickelte philosophische Fragen zu diskutieren?

Die Wissenschaftler versuchen also letztlich zu ergründen, wie ein Kind zu seinem Verstand kommt.

Und dank ihrer einfallsreichen Experimente haben die Babyforscher in den vergangenen Jahren viele herkömmliche Annahmen über die geistige Entwicklung von Heranwachsenden völlig auf den Kopf gestellt. Lange glaubten Psychologen beispielsweise, dass Säuglinge die Welt als totales Chaos erleben, als „blühende, summende Verwirrung“, wie es der renommierte US-Psychologe William James ausdrückte.

Doch neuere Erkenntnisse belegen das Gegenteil: Kinder werden bereits mit einem beeindruckenden Wissen über die Welt geboren. Und sie verfügen von Anfang an über das geistige Rüstzeug, um in ihrer Umgebung Sinn, Regeln und Zusammenhänge zu erkennen. Und mithin über die Basis, auf der ihre gesamte Geisteskraft fußt.

Den vollständigen Text können Sie in der neuen Ausgabe von GEOkompakt zum Thema "Intelligenz, Begabung, Kreativität" nachlesen.

Gemeinsam können Kinder ihr kognitives Potenzial weitaus besser entfalten als auf sich allein gestellt
Gemeinsam können Kinder ihr kognitives Potenzial weitaus besser entfalten als auf sich allein gestellt
© Olivier Coulange/Agence VU/laif

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GEO KOMPAKT Nr. 28 - 09/11 - Intelligenz, Begabung, Kreativität

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