Schon als Junge will Jacques Callot (1592-1635), Sohn aus lothringischem Amtsadel, nur eines werden: Künstler. Mit 15 Jahren beginnt er eine Goldschmiedelehre, das Handwerk des Kupferstechens erlernt er in Rom, tritt anschließend als eine Art Hofillustrator in den Dienst der Medici in Florenz.
Als er 1633 "Les Miseres" veröffentlicht, ist der Zeichner und Kupferstecher durch seine Arbeiten europaweit bekannt. Die Serie erscheint mit königlichem Privileg, Ludwig XIII. von Frankreich persönlich besucht Callot in Nancy.
Berühmt wird der Zyklus mit den Versen von Michel de Marolles jedoch unter dem Namen "Die großen Schrecken des Krieges". Dabei hat Callot nichts ferner gelegen, als schiere Sensationsgier zu bedienen. Er wollte auch die "Mal-Heurs" darstellen, Unglück und Elend, das dieser gewaltsamste aller Konflikte des 17. Jahrhunderts über die Menschen gebracht hat. Und so ist es vielleicht genau diese Art der Betrachtung, die seine Blätter so eindrücklich werden lässt – und so anrührend.