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Kaiser. Ritter. Hanse: Buchtipps

Empfehlungen der GEOEPOCHE-Redaktion für eine vertiefende Lektüre

Inhaltsverzeichnis

DEUTSCHLAND IM MITTELALTER

DEUTSCHLAND IM MITTELALTER

Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation 962 bis 1806. Von Otto dem Großen bis zum Ausgang des Mittelalters. Band I: Katalog / Band II: Essayband (Sandstein Verlag, Dresden 2006), insgesamt 1189 Seiten, 88,00 Euro

Die beiden Bände sind anlässlich der Doppelausstellung "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation 962 bis 1806" in Marburg und Berlin erschienen. Der erste Band enthält die Abbildungen der in Magdeburg gezeigten Exponate mit detaillierten Beschreibungen. Der ebenfalls reich bebilderte zweite Band umfasst 35 Essays zu den einzelnen Kaiserdynastien. Die Autoren, sämtlich ausgewiesene Mediävisten, widmen sich gleichermaßen ereignis-, kultur- und rechtsgeschichtlichen Aspekten des Mittelalters. Die einzelnen Beiträge sind leicht verständlich abgefasst und beschreiben dennoch auch weithin unbekannte Aspekte des Mittelalters.

Gerd Althoff, Hans-Werner Goetz, Ernst Schubert: Menschen im Schatten der Kathedrale, Neuigkeiten aus dem Mittelalter (Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2005) 358 Seiten, antiquarisch ca. 25,00 Euro

Die Menschen im Glanz der Kathedralen - bedeutende Bischöfe, Herzöge, Herrscher oder große Kaufleute - sind zumeist gut bekannt. Doch vom Leben der großen Masse namenloser Menschen - einfache Handwerker, Mägde, Krämer oder gemeine Strauchdiebe -, die im Schatten der Gotteshäuser leben, wissen wir nur wenig. Diese Lücke schließen die drei Autoren des großformatigen Bandes, indem sie anhand von lebendigen Beispielen fremd anmutende Denk- und Lebensweisen ebenso beschreiben wie uns wohlbekanntes Verhalten. In den einzelnen Kapiteln werden beinahe alle Bereiche des mittelalterlichen Lebens behandelt.

Frank Rexroth: Deutsche Geschichte im Mittelalter (C.H. Beck, München 2005) 128 Seiten, 7,90 Euro

Frank Rexroth, Professor für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Göttingen, gibt einen gelungenen Überblick sowohl über die politische Geschichte als auch über die gesellschaftlichen Strukturen des Mittelalters. Nach einem einleitenden Kapitel über die drei zentralen Fragen der mittelalterlichen Geschichte - "Welches Mittelalter?", "Inwiefern deutsch?" und "Was ist der Gegenstand einer ,Deutschen Geschichte im Mittelalter'?" -, behandelt er in drei großen Kapiteln die Wandlung vom Karolingerreich zum Reich der Deutschen (etwa 800 bis 1075), das Reich bis zum Ende der Stauferzeit (1075 bis Mitte des 13. Jahrhunderts) und das Reich im späten Mittelalter bis 1495. So zeigt Rexroth Strukturen auf, welche die deutsche Geschichte geprägt haben - und zum Teil bis in die jüngste Vergangenheit hinein fortwirken.

Sabine Buttinger: Das Mittelalter (Theiss Verlag, Stuttgart 2006), 192 Seiten, 19,90 Euro

Im ersten Teil ihres Buches skizziert die Historikerin Sabine Buttinger ein knappes Bild der Gesamtepoche: Vom unruhigen Frühmittelalter über das Aufblühen Europas unter Karl dem Großen bis zur Entstehung der Königreiche im Spätmittelalter. Im zweiten Teil gibt sie mitunter recht knappe Einblicke in die Lebensbereiche der mittelalterlichen Menschen: Sie beschreibt das Leben auf der Burg ebenso wie den städtischen Alltag oder das Dasein der Landbevölkerung. Insgesamt bietet das Buch einen umfassenden Überblick über das Mittelalter.

Bernd Schneidmüller: Die Kaiser des Mittelalters. Von Karl dem Großen bis Maximilian I. (C.H. Beck, München 2006) 128 Seiten, 7, 90 Euro

In einem knappen, aber präzisen Abriss der Herrschergeschichte von Karl dem Großen bis Maximilian I. beleuchtet Bernd Schneidmüller die Entwicklungen des Römischen Kaisertums bis ins Jahr 1519. Ein Kapitel über die antiken Wurzeln des mittelalterlichen Kaisertums sowie ein Ausblick auf die weitere Entwicklung der Institution runden die Darstellung ab. Bernd Schneidmüller ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

Kaiser. Ritter. Hanse: Buchtipps

Buchtipp-Archiv

BURGENLAND

BURGENLAND

Uwe A. Oster (Hrsg.), Burgen in Deutschland (Primus Verlag, Darmstadt 2006) 160 Seiten, 29,90 Euro

Von mehr als 20 000 Burgen aus beherrschte der Adel im Mittelalter die deutschen Lande. Kein Bauwerk ist in der Vorstellung heutiger Menschen so sehr mit den Jahrhunderten zwischen Antike und Neuzeit verbunden wie die wehrhaften Residenzen des europäischen Adels, die beides zugleich waren: sichere Feste und Symbol der Macht. Der in Zusammenarbeit mit der Deutschen Burgenvereinigung von Uwe A. Oster herausgegebene Band stellt 15 repräsentative Burgen in Wort und Bild vor. Wasser-, Sporn- und andere Höhenburgen - und sogar ein Schloss: Neuschwanstein, das sich der bayerische König Ludwig II. (1845-1886) im Stil einer mittelalterlichen Festung errichten ließ.

OTTO I. - KÖNIG UND KAISER

OTTO I. - KÖNIG UND KAISER

Johannes Laudage, Otto der Große. Eine Biographie (Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2001) 416 Seiten 34,90 Euro

Als Heinrich I. 936 stirbt, hinterlässt er seinem Sohn Otto ein gefestigtes Reich, in dem die deutschen "Stämme" fortan zusammenwachsen können zu einem Volk. Doch Otto strebt nach Höherem: Er will sich als Nachfolger Karls des Großen in Rom zum Kaiser krönen lassen. Und tatsächlich: 962 weiht ihn der Heilige Vater zum neuen Caesar. Ihn, den gewalttätigen und frommen, herrschsüchtigen und milden König Ostfrankens, der die römische Kaiserwürde für die nächsten Jahrhunderte mit dem deutschen Königtum verbunden hat. Das sind die Fakten. Wer dazu auch noch wissen will, was von den mittelalterlichen Chronisten und anderen Quellen zum Leben Ottos des Großen zu halten ist - dem sei dieses Buch des Lehrstuhlinhabers für Mittelalterliche Geschichte der Universität Düsseldorf ans Herz gelegt.

Gerd Althoff/Hagen Keller, Heinrich I. und Otto der Große. Neubeginn und karolingisches Erbe (Muster-Schmidt Verlag, 3. Auflage Göttingen/Zürich 1994) 258 Seiten, 28,00 Euro

Wenn zwei Meister sich zusammentun, kann daraus nur Gutes entstehen. Gemeinsam haben sich die renommierten Mediävisten Gerd Althoff und Hagen Keller jenen beiden Königen aus sächsischem Geschlecht angenommen, die das ostfränkische Reich gefestigt und damit die Keimzelle für ein Reich der Deutschen geschaffen haben. Ihr Fazit: "Folgerichtig sieht man in Otto den größeren Sohn eines großen Vaters." Ein Muss für alle, die sich die Geschichte der Ottonen lebendig erzählen lassen wollen.

Matthias Puhle (Hrsg.), Otto der Große. Magdeburg und Europa (Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2001) Essayband und Katalog zusammen 1200 Seiten, antiquarisch ab ca. 40,00 Euro erhältlich

Das zweibändige Werk zur gleichnamigen Ausstellung des Kulturhistorischen Museums Magdeburg vereint wohl alle Kenner der ottonischen Geschichte in seinem Autorenverzeichnis. Ob zur Frühgeschichte des Herrschergeschlechtes der Liudolfinger (das heute zumeist nach Otto I. "Ottonen" genannt wird), die "Wahrheit" über die Lechfeldschlacht von 955 oder Otto den Großen aus byzantinischer Sicht - das durchweg gut lesbare Werk lässt kaum eine Frage, kaum eine Station im Leben des ostfränkisch-deutschen Königs und römischen Kaisers unbehandelt.

DIE SALIER - IM BANN DES HEILIGEN V

DIE SALIER - IM BANN DES HEILIGEN VATERS

Johannes Laudage, Die Salier. Das erste deutsche Königshaus (C.H. Beck, München 2006) 128 Seiten, 7,90 Euro

Konsequent an den Lebensläufen der vier Salierherrscher orientiert sich dieses packend geschriebene Taschenbuch von Johannes Laudage. Dem Düsseldorfer Mittelalter-Experten gelingt es in gebotener Kürze, die wesentlichen Handlungsfäden des salischen Jahrhunderts zu entwirren und in den aktuellen Forschungsstand einzubetten.

Egon Boshof, Die Salier (Kohlhammer, 4. Auflage Stuttgart 2000) 346 Seiten, 18,30 Euro

Boshofs Standardwerk, 1987 erstmals erschienen, lohnt für ein intensiveres Studium der salischen Geschichte. Wer den etwas akademischen Stil des Passauer Professors nicht scheut, findet hier eine erschöpfende und hintergründige Darstellung dieser zwischen Krone, Kirche und Adel langsam eskalierenden Dauerkrise. Dabei besonders hilfreich: Ahnentafeln und Personenregister im Anhang.

HILDEGARD VON BINGEN, ORAKEL GOTTES

HILDEGARD VON BINGEN - DAS ORAKEL GOTTES

Heinrich Schipperges, Hildegard von Bingen (C.H. Beck, München 2001), 122 Seiten, 7,90 Euro

Für den schnellen Überblick über das Leben und Wirken der Hildegard von Bingen. Heinrich Schipperges entschlüsselt und erläutert auf verständliche Weise die aus heutiger Sicht schwer zugänglichen Visionsschriften, Hildegards Heils-, Welt- und Menschenverständnis und die Hintergründe ihrer prophetischen Mission. Ein Buch, das das Phänomen Hildegard von Bingen entmystifiziert - und Esoteriker und Apologeten der Naturheilmedizin in die Schranken verweist.

Hildegard von Bingen, Briefwechsel. Nach den ältesten Handschriften. Übersetzt von Adelgundis Führkötter (Müller, Salzburg 2002), 277 Seiten, antiquarisch für ca. 20,00 Euro erhältlich

Hildegard von Bingen präsentiert sich in ihren Briefen als selbstbewusste, energische Stimme in der Welt der Mächtigen - die Antworten spiegeln den Respekt und die Ehrfurcht ihrer Zeitgenossen wieder. Dieser Band hat zwei entscheidende Vorteile gegenüber anderen Ausgaben: Adelgundis Führkötter übersetzt stilistisch gut und gibt zu den Briefwechseln knappe historische Einordnungen (die freilich nicht immer dem neuesten Forschungsstand entsprechen). Etwa zu jenem mit Friedrich Barbarossa, in denen die Nonne den Kaiser und seinen Regierungsstil in scharfem Ton ermahnt und warnt.

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BARBAROSSAS HOFFEST 1184 - RITTERSP

BARBAROSSAS HOFFEST 1184 - RITTERSPIELE

Joachim Bumke: Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter (dtv, München 2002), 860 Seiten (Broschiert), 22,50 Euro

Unerschrockene Kreuzritter, zartfühlende Minnesänger, ehrgeizige Turnierkämpfer - vor allem solche Vorstellungen haben das Bild vom Mittelalter geprägt. Doch "kein Mensch hat damals so gelebt wie die Helden der Artusromane, deren ganzes Streben darauf gerichtet war, in Ritterkampf und Minnedienst höfische Vorbildlichkeit zu erringen", schreibt der ehemalige Harvard-Professor Joachim Bumke. "Die Dichter haben eine Märchenwelt beschrieben." Dennoch nutzt er diese poetischen Idealbilder als Quellen, aus denen er zahlreiche Details heraus destilliert: Bumke schreibt unter anderem über gesellschaftliche Hierarchien und wirtschaftliche Grundlagen der Herrschaft, über Burgenbau und Waffentechnik, über Kleidermode und Tischsitten. Und entwirft so ein lebendiges Bild des Alltags an den weltlichen Höfen des Mittelalters.

Andreas Schlunk, Robert Giersch: Die Ritter. Geschichte - Kultur - Alltagsleben (Theiss, Stuttgart 2003), 169 Seiten, 24,90

Die Autoren dieses reich bebilderten, großformatigen Bandes präsentieren ein umfassendes Panorama des Rittertums: Sie beschreiben Herkunft, Aufgaben, Bewaffnung und Kampftechnik der mittelalterlichen Krieger, skizzieren typische Lebensläufe von der Kindheit bis zum Tod, rekonstruieren Familienleben, Festkultur, Turniere und Kriegseinsätze. Ein gut verständliches und auch unterhaltsames Buch.

Didier Méhu, Gratia Dei. Das Leben im Mittelalter (Herder, Freiburg i. Breisgau 2004) 224 Seiten, 19,90 Euro

Knapp umreißt Didier Méhu - der kanadische Professor für Geschichte - den Stand des heutigen Wissens über das Mittelalter. Und dann beginnt die Reise. In die Geisteswelt des Mittelalters, in seine Kultur und seinen Alltag. Wie war das Leben an den Höfen? In den Klöstern, Dörfern und Städten? Welche Rolle spielten die Religion, die Dichtung oder die Musik? Wie lebten Leibeigene und Grundherren zusammen? Und wie sah die Welt der Ritter und der Kreuzfahrer aus? Der Kaufleute, der Handwerker? Didier Méhu gelingt mit seinem Werk ein seltenes Kunststück: die Verbindung von wissenschaftlicher Seriosität mit populärer Darstellung. Das Buch ist reich illustriert.

Joachim Ehlers, Die Ritter. Geschichte und Kultur (C. H. Beck, München 2006) 124 Seiten, 7,90 Euro

Die Monographie des Berliner Historikers ist eine elegant geschriebene und umfassende Einführung in die Geschichte und die Kultur des Rittertums auf der Grundlage neuester Forschung. Sie skizziert den gesellschaftlichen und politischen Rahmen, in dem zwischen dem 11. und dem 15. Jahrhundert die europäische Ritterschaft entstand, sich verbreitete und schließlich wieder verschwand. So - und vor dem Hintergrund des Lehnswesens und der Kreuzzüge - beschreibt Ehlers die Ideale der Ritter. Die Rituale und Symbole, die Waffen und die Turniere.

Kaiser. Ritter. Hanse: Buchtipps

DIE STAUFER - GRIFF NACH SIZILIEN

DIE STAUFER - GRIFF NACH SIZILIEN

Knut Görich, Die Staufer. Herrscher und Reich (C. H. Beck, München 2006) 128 Seiten, 7,90 Euro

Der Münchener Mittelalterhistoriker Knut Görich hat mit dem schmalen Band eine sehr gut lesbare Einführung in die Geschichte der Staufer vorgelegt. Das Buch ist auch mit nur geringen Kenntnissen über die Geschichte des römisch-deutschen Reichs im Mittelalter verständlich und somit als Einstieg in die Zeit der Staufer hervorragend geeignet.

Odilo Engels, Die Staufer (Kohlhammer Verlag, 8. Auflage Stuttgart 2005) 244 Seiten, 15,00 Euro

Der emeritierte Kölner Professor für Mittelalterliche Geschichte gehört zu den besten Kennern der Staufer. Das Taschenbuch ist inzwischen zum Standardwerk für alle geworden, die sich einen Überblick über die Geschichte des Herrscherhauses verschaffen wollen. Engels hat sein Buch nicht an den führenden Gestalten der Staufer orientiert, sondern an den Problemen ausgerichtet, mit denen sie in ihrer Zeit als Herzöge, Könige und Kaiser konfrontiert waren. Man findet also keine Kapitel über "Barbarossa" oder "Friedrich II.", sondern über "Sacerdotium und Imperium" oder "Auf dem Weg zur Weltmonarchie". Wer Informationen über die einzelnen Staufer sucht, muss sich über das Personenregister orientieren; doch die Mühe lohnt sich.

Ferdinand Opll, Friedrich Barbarossa (Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 3. Auflage Darmstadt 1998) 344 Seiten, 29,90 Euro

Das Buch des Wiener Mittelalterhistorikers und ausgewiesenen Stauferexperten erfüllt in hervorragender Weise die höchsten Ansprüche, die sowohl Laien als auch Wissenschaftler an eine Biographie stellen können: Opll informiert in gut lesbarem Stil quellennah und detailliert über Friedrich Barbarossa und seine Zeit.

Wolfgang Stürner, Friedrich II. (Primus Verlag, Darmstadt 2003) 2 Bände zusammen 956 Seiten, 39,90 Euro

Über Friedrich II. sind zahlreiche Bücher geschrieben worden, doch wohl keines ist so ausführlich und so stark an den historischen Quellen ausgerichtet wie das Werk des Stuttgarter Historikers. Stürner zeichnet dabei nicht nur ein facettenreiches Lebensbild Friedrichs II., sondern gibt auch ein Panorama der gesellschaftlichen, politischen und religiösen Verhältnisse, in denen er wirkte und auf die er reagierte. Alle Aussagen im Buch sind minutiös mit Verweis auf historische Quellen und Forschungsarbeiten belegt. Trotzdem ist das Buch äußerst flüssig geschrieben und damit für Laien wie Fachleute ein Gewinn.

DOMBAU ZU KÖLN - DIE ERSTÜRMUNG DES

DOMBAU ZU KÖLN - DIE ERSTÜRMUNG DES HIMMELS

Arnold Wolff, Der Dom zu Köln. Seine Geschichte, seine Kunstwerke (Greven Verlag, Köln 2005) 52 Seiten, 3,90 Euro

Für einen raschen und preiswerten Einstieg ins Thema: Das Büchlein des ehemaligen Dombaumeisters skizziert auf wenigen Seiten die Baugeschichte des Kölner Domes vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert und beschreibt zudem die prächtigen Kunstwerke der Innenausstattung (mit Zeittafel und vielen farbigen Fotos).

Ad Summum 1248. Der gotische Dom im Mittelalter. Ausstellung des Historischen Archivs der Stadt Köln. 14. August-2. Oktober 1998 (Nettesheim Druck, Köln 1998) 239 Seiten, antiquarisch ab ca. 25 Euro erhältlich

Für all jene, die Informationen zur Planung und Finanzierung des Bauwerks, zum Domkapitel und zu den Dombaumeistern suchen.

Esther Plehwe-Leisen, Elmar Scheuren, Thomas Schumacher, Arnold Wolff: Steine für den Kölner Dom (Schnell & Steiner, Regensburg 2004) 100 Seiten, 15 Euro

Schön und reich bebildert schildert der Band, wie die tonnenschweren Steinquader zur Dombaustelle gelangten und welche Gesteinsarten überhaupt in der Kathedrale verbaut wurden.

Günther Binding, Was ist Gotik? (Primus Verlag, Darmstadt 2006) 304 Seiten, 24,90 Euro

Wissenschaftlich fundiert, aber noch gut lesbar informiert der Autor über die historischen und geistigen Grundlagen der Gotik sowie ganz konkret über Bauabläufe im Mittelalter und die Konstruktion von Gewölben und Strebepfeilern. Ein Standardwerk zum Thema. Noch etwas detaillierter beschreibt Binding in seinem Buch Baubetrieb im Mittelalter, was wir heute aus den spärlichen Quellen über den Arbeitsalltag und die Vorgehensweise der Steinmetze, Zimmerleute und Windeknechte wissen. (Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1993) 530 Seiten, 44,90 Euro.

DHAUNER FEHDE

DHAUNER FEHDE

Malte Prietzel: Krieg im Mittelalter (Primus Verlag, Darmstadt 2006), 208 Seiten, 29,90 Euro

Wie müssen wir uns die mittelalterlichen Kriege vorstellen? Welche Gründe führten zu gewaltsamen Konflikten? Welche Waffen standen zur Verfügung? Welche Strategien waren bekannt? Welche Auswirkungen hatten die zahlreichen mittelalterlichen Schlachten auf die Gesellschaft? Malte Prietzel, Privatdozent für Mittelalterliche Geschichte an der Berliner Humboldt-Universität, lässt aus den einzelnen Mosaiksteinen der Überlieferung ein großes Bild entstehen: von den Heereszügen der Karolingerzeit bis zu den Schlachten des Spätmittelalters. Dabei beschreibt er Kriege nicht als bloße Abfolge von Gefechten, sondern zeigt auch die sozialen Folgen der Kriege auf. Ein lesenswertes Buch.

Manfred Reitz, Das Leben auf der Burg. Alltag, Fehden und Turniere, (Thorbecke Verlag, Ostfildern 2004) 208 Seiten, 24,90 Euro

Tausende Burgen hat es im deutschsprachigen Raum im Mittelalter gegeben. Zahlreiche eindrucksvolle Überreste künden von ihrer einstigen Macht. Wie aber lebte es sich auf einer solchen Festung? Wer waren ihre Bewohner - und wie sah deren Alltag aus? Höchst anschaulich zeigt dies Manfred Reitz in seinem Buch. Mit vielen Anekdoten und Bildern zeichnet der Autor ein buntes Gemälde des Lebens der Ritter, ihrer Familien und des Dienstpersonals: wie sie sich kleideten und was sie aßen, unter welchen Umständen sie arbeiteten und ihre Freizeit verbrachten. Reitz beschreibt die Architektur der Burg, ihre Schutzanlagen und Wohnräume. Er schildert auch die Festivitäten; denn Gastmähler und Ritterturniere unterbrachen manchmal das häufig harte und monotone Alltagsleben. Ebenso lebendig stellt der Autor den Kampf um die Burg dar: Die Taktiken der Belagerer und Verteidiger, ihre Waffen und Gerätschaften.

Kaiser. Ritter. Hanse: Buchtipps

KARL IV.

KARL IV.

Jirí Fajt (Hg.): Karl IV. Kaiser von Gottes Gnaden (Deutscher Kunstverlag, München 2006), 679 Seiten, 78 Euro

Im Zentrum dieses Standardwerks zur mittelalterlichen Kunst und Kultur Zentraleuropas steht Karl IV. - 1346 zum deutsch-römischer König gewählt, ein Jahr später zum König von Böhmen gekrönt, 1355 zum Kaiser erhoben. Nach einer langen Krisenzeit gibt der junge Herrscher aus dem Hause Luxemburg dem Reich wieder Stabilität. Seine Residenz Prag lässt er zu einer der prächtigsten Städte des Mittelalters ausbauen; der Bau des Veitsdoms etwa ist mit seinem Namen verbunden. Er holt Künstler und Gelehrte aus ganz Europa an seinen Hof und gründet in Prag die erste Universität nördlich der Alpen. Neben Karl widmen sich die Autoren des großformatigen Bandes allen Mitgliedern der Luxemburger Dynastie, von Heinrich VII. bis Sigismund.

Evelyn Brockhoff, Michael Matthäus (Hg.), Die Kaisermacher. Frankfurt am Main und die Goldene Bulle, 1356-1806 (Societäts Verlag, Frankfurt am Main 2006) 2 Bände: Katalog (557 Seiten) 39,90 Euro, Aufsätze (383 Seiten) 26,80 Euro

Frankfurt am Main feierte im vergangenen Jahr das 450. Jubiläum der Goldenen Bulle, des bedeutenden mittelalterlichen Verfassungsdokuments. Zwar wurde das Dokument 1356 in Nürnberg und Metz verkündet; doch es bestimmte Frankfurt zum künftigen Ort der Wahl des Reichsoberhaupts, des römischen Königs. Diese Funktion hatte die Mainmetropole bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 inne. Zu diesem Anlass arrangierte die Stadt eine Ausstellung und gab ein zweibändiges Werk in Auftrag: den Ausstellungskatalog und eine Aufsatzsammlung. Darin ist die Entstehung der Bulle dokumentiert, ihr Inhalt und ihre Bedeutung. Die Bücher sind hochinteressant und schön bebildert.

Ferdinand Seibt, Karl IV. Ein Kaiser in Europa 1316-1378 (Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2003) 481 Seiten, 12,90 Euro

Ferdinand Seibt, 2003 verstorbener Professor für mittelalterliche Geschichte in Bochum, war einer der profiliertesten Kenner des römischen Königs und Kaisers Karl IV. Leben und Zeit des Herrschers aus dem Geschlecht der Luxemburger zeichnet Seibt mit manchmal übergroßer Sympathie für seinen Protagonisten nach. Bisweilen fällt es schwer, der Biographie zu folgen. Das liegt aber nicht an der Art der Darstellung: Die gewählte Sprache ist anschaulich und gut verständlich; mit zahlreichen Anekdoten beleuchtet der Autor den Charakter dieses bedeutendsten Kaisers des späten Mittelalters. Doch Karls politisches Handeln war höchst kompliziert. Ob es um die Erweiterung seiner böhmischen Hausmacht ging, die er durch Kauf und Heiratspolitik betrieb: So war der Kaiser selbst viermal verheiratet, seine elf Kinder verlobte (und entlobte) und verehelichte er vielfach. Oder ob es etwa um seine Pläne ging, dem Reich eine Verfassung zu geben, die in der Goldenen Bulle von 1356 mündete, dem Grundgesetz, das für 450 Jahre die Wahl des Reichsoberhaupts regelte. Stets verstand es der intelligente und listige Herrscher, seine wahren Absichten zu verschleiern - im Grunde bleibt Karl IV. deshalb bis heute ein ungelöstes Rätsel.

Als ein Gegengewicht zu Seibts enthusiastischer Zuneigung zu seinem "Helden" dient das in seinem Urteil deutlich ausgewogenere Buch von Heinz Stoob, Kaiser Karl IV. und seine Zeit (Verlag Styria, Graz 1990) 437 Seiten, nur noch antiquarisch erhältlich

Stoob, ebenfalls bereits verstorbener Professor für die Geschichte des Mittelalters, stellt weniger den Charakter des böhmischen und römisch-deutschen Königs und Kaisers in den Mittelpunkt seiner Untersuchung. Ihm geht es vor allem um eine Darstellung der Zeitläufte, insbesondere um die Geschichte der deutschen Regionen im 14. Jahrhundert. Einen Wesenszug des Herrschers kann er allerdings deutlich machen, indem er die Reisewege Karls in Deutschland (sowie in Italien, Frankreich und Ostmitteleuropa) analysiert: Dessen Unruhe, gespeist aus dem Bedürfnis, überall persönlich anwesend zu sein, wenn es galt, die eigene Politik zu vertreten. Präzise zeichnet Stoob so das ungeheure Reisepensum Karls IV. nach, das dieser trotz seiner schwachen körperlichen Konstitution bewältigte.

DIE HANSE - VON KOGGEN UND KONTOREN

DIE HANSE - VON KOGGEN UND KONTOREN

Rolf Hammel-Kiesow: Die Hanse (C.H. Beck, München 2000) 128 Seiten, 7, 90 Euro

Der Begriff "Hanse" bezeichnete seit etwa Mitte des 12. Jahrhunderts Interessenvereinigungen niederdeutscher Kaufleute, aus denen sich seit etwa Mitte des 13. Jahrhunderts die Städtehanse, ein Bund bedeutender deutscher Handelsstädte, gebildet hat. Rolf Hammel-Kiesow, Leiter der "Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraums", beschreibt, wie sich die im Handel mit Nord- und Nordosteuropa engagierten Kaufleute fast zwangsläufig zu einer Schutzgemeinschaft zusammenschlossen. Zudem finden sich in dem schmalen, aber sehr informativen Bändchen viele sozial- und handelshistorische Details aus der Hansezeit.

Philippe Dollinger, Die Hanse (Kröner, 5. erweiterte Auflage, Stuttgart 1998) 622 Seiten, 24,00 Euro

Der Klassiker zur Hanse. Dollinger, renommierter französischer Historiker, schrieb schon vor vielen Jahren eine seither immer wieder aktualisierte und erweiterte Darstellung des norddeutschen Städte- und Kaufmannsbundes. Selbstverständlich beschreibt er die Geschichte der Hanse, schildert das Wirken der Kaufleute und die Fahrten der Koggen - doch widmet er sich auch weniger bekannten Aspekten, wie etwa der typischen Architektur der Hansestädte. Da zudem im Anhang etliche Quellen abgedruckt werden und ein umfangreiches Literaturverzeichnis den Band beschließt, ist das Werk auch der ideale Ausgangspunkt für jeden, der tief in das Thema einsteigen möchte.

Thorsten Afflerbach, Der berufliche Alltag eines spätmittelalterlichen Hansekaufmanns. Betrachtungen zur Abwicklung von Handelsgeschäften (Peter Lang, Frankfurt am Main u.a. 1993) 230 Seiten, 40,00 Euro

Nicht vom sperrigen Titel abschrecken lassen! Afflerbach gelingt eine kompakte Darstellung von Alltag und Ausbildung eines typischen Hansekaufmannes, von den Waren, mit denen er handelt, von seinen Gewinnen und Verlusten. Immer wieder geht er dabei auf den bedeutenden Lübecker Kaufmann Hildebrand Veckinchusen (1370-1426) ein.

Wilhelm Stieda (Hrsg.), Briefwechsel eines deutschen Kaufmannes im 15. Jahrhundert. Hildebrand Veckinchusen (Hirzel, Leipzig 1921) 560 Seiten, antiquarisch erhältlich

Für hartgesottene Fans der Hanse: 1921 gab Stieda alle erhaltenen Briefe von und an Hildebrand Veckinchusen heraus. Sie zeigen einen wagemutigen Hansekaufmann und Lübecker Bürger, der um 1400 alles mit gewagten Geschäften riskiert - und verliert. Die Schreiben allerdings sind im Niederdeutsch jener Zeit abgefasst und sind NICHT ins moderne Deutsch übertragen worden. Eine schwierige Lektüre also. Das Buch ist auch antiquarisch kaum zu bekommen - also am besten in einer größeren (Universitäts-)Bibliothek ausleihen. Web-Alternative: Unter http://de.wikisource.org/wiki/Briefwechsel_Hildebrand_Veckinchusen stehen, gut aufbereitet, einige Dutzend Briefe im Netz.

DIE HABSBURGER - BESCHWÖRER DER DEU

DIE HABSBURGER - BESCHWÖRER DER DEUTSCHEN NATION

Heinz-Dieter Heimann, Die Habsburger. Dynastie und Kaiserreiche (C. H. Beck, München 2001) 128 Seiten, 7,90 Euro

Die Habsburger bestimmten fast eintausend Jahre die Geschicke Europas maßgeblich mit. Der Mittelalter-Historiker gibt einen knappen Überblick über die Geschichte der Habsburger von ihren Anfängen im 10. Jahrhundert bis zum Ende ihrer Herrschaft über Österreich im Jahre 1919.

Karl-Friedrich Krieger, Die Habsburger im Mittelalter (Kohlhammer, Stuttgart 2004) 276 Seiten, 19,00 Euro

Der Kenner der Geschichte der Dynastie erzählt detailreich den Aufstieg der Habsburger zu einer europäischen Königsdynastie und entwirft anschauliche Porträts von den bedeutendsten Mitgliedern der Familie im Mittelalter. Karl-Friedrich Krieger ist Professor für mittelalterliche Geschichte in Mannheim.

JOHANNES GUTENBERG

JOHANNES GUTENBERG

Stephan Füssel: Johannes Gutenberg, (Rowohlt Monographie, Reinbek 1999) 158 Seiten, 8,50 Euro

Der Autor ist ein ausgewiesener Experte für das Leben und Wirken jenes Mannes, der Mitte des 15. Jahrhunderts eine beispiellose Medienrevolution auslöste. Füssel beschreibt sowohl das Leben Johannes Gutenbergs, von dem leider wegen der äußerst schwierigen Quellenlage so vieles im Hypothetischen und Dunklen bleiben muss, als auch dessen revolutionäre Technik, Bücher mit einer hölzernen Presse und beweglichen metallenen Lettern zu drucken. Einen großen Teil widmet Füssel zudem der Wirkungsgeschichte von Gutenbergs Erfindung, ohne die so wichtige kulturelle Bewegungen wie Renaissance und Reformation kaum ihre historische Wucht hätten entfalten können. All das schildert Füssel verständlich, differenziert und doch komprimiert - eine gute Biographie.

Gutenberg. Aventur und Kunst. Vom Geheimunternehmen zur ersten Medienrevolution (Verlag Herrmann Schmidt, Mainz 2000), 716 Seiten, antiquarisch ab etwa 8 Euro

Das Mainzer Gutenberg-Museum hat diesen gewichtigen Katalog zum 600. Jubiläum von Gutenbergs Geburtstag herausgegeben - ein Großwerk, das eine Fülle von Fachleuten vereinigt und kaum einen Aspekt des Themas unberücksichtig lässt. Zahlreiche Aufsätze wechseln sich mit ausgiebig erläuterten Abbildungen von wichtigen Dokumenten und Ausstellungsobjekten ab. Die Autoren behandeln neben der Person Gutenbergs und seiner Erfindung auch dessen gesamten historischen Kontext: die Stadt Mainz, die Geschichte von Schrift und Buchproduktion, wichtige Druckerpersönlichkeiten um und nach Gutenberg, die Kunstwelt und das Bildungswesen der Zeit. Wer ausführliche, solide und verständliche Information über das Phänomen Gutenberg sucht, wird hier so gut wie alles finden.

Eberhard Isenmann: Die deutsche Stadt im Spätmittelalter: 1250-1500 (Ulmer, Stuttgart 1988) 442 Seiten, antiquarisch um 40 Euro

Wie sahen deutsche Städte zur Zeit Gutenbergs aus? Was ist ein Patrizier? Warum macht "Stadtluft frei"? Wie funktionierte die städtische Wirtschaft? Wie angesehen waren Prostituierte und Bader bei den wohlhabenden Bürgern? Der Kölner Historiker Eberhard Isenmann beantwortet in seinem, in viele kurze Kapitel geliederten Handbuch fast jede Frage zum Phänomen "Stadt" im ausgehenden Mittelalter, jener Epoche, in der diese Orte und ihre Bewohner so bedeutende politische, wirtschaftliche und technologische Impulse lieferten. Zugleich höchst anschaulich und mit fundierter Analyse entwirft Isenmann ein Gesamtbild der spätmittelalterlichen städtischen Lebenswelt, das dieses Buch immer noch zum Standardwerk macht. Ideal zum Nachschlagen, auch dank eines ausführlichen Registers.

PORTRÄTS

PORTRÄTS

Hermann der Lahme

Arno Borst, Computus. Zeit und Zahl in der Geschichte Europas (Wagenbach, Berlin 2004), 126 Seiten, 10,90 Euro

Computus ist der antike Begriff für die Zeitrechnung. Hermann der Lahme gehört zu den bedeutendsten Zeit-Forschern des Mittelalters. Welche Fortschritte er und andere Gelehrte bei der Messung von Jahr, Monat und Stunde erzielten, welche Instrumente sie nutzten und welchem Begriff von "Zeit" sie sich verpflichtet fühlten, ergründet der Historiker Arno Borst in seinem spannenden und tiefschürfenden Essay. Der thematische Bogen spannt sich von der "Weltzeit und Heilszeit in der römischen Antike" über die "Chronometrie und Industrialisierung im 18. Jahrhundert" bis zur "Atomzeit im 20. Jahrhundert".

Albertus Magnus

Ingrid Craemer-Ruegenberg, Albertus Magnus (St. Benno Verlag, Leipzig 2005) 228 Seiten, 12,50 Euro

Der Dominikaner Albert von Lauingen, gestorben um 1280, ist der wohl einzige Theologe und Philosoph, dem die Nachwelt den Beinamen "der Große" verliehen hat. Denn er hat den Kommentar zu den naturphilosophischen Schriften des Aristoteles verfasst und damit zugleich dem christlichen Abendland die bis dahin unbekannte Welt der spätantiken, arabischen und jüdischen Wissenschaft erschlossen. Eine epochale Leistung. Anschaulich schildert die Autorin den Lebensweg Alberts, erläutert die geistige Situation seiner Zeit und erklärt die Grundkonzepte seiner Philosophie.

Walther von der Vogelweide

Thomas Bein, Walther von der Vogelweide (Reclam, Ditzingen 1997), 299 Seiten, 7,10 Euro

Der in Aachen lehrende Germanist und Walther-Experte Thomas Bein vermittelt in diesem Reclam-Band das Wichtigste zu Leben und Werk des bedeutendsten deutschen Lyrikers des Mittelalters. Die Texte Walthers und ihre Interpretation stehen im Zentrum der Darstellung. Zudem umreißt der Verfasser den historischen Kontext und geht den wenigen Lebensspuren des Dichters nach. Der ansprechende, preiswerte Band eignet sich vorzüglich als Einführung, genügt aber auch den Ansprüchen an ein Nachschlagewerk.

Eike von Repgow

Heiner Lück, Über den Sachsenspiegel (Verlag Janos Stekovics, Dössel 2005), 112 Seiten, 12,80 Euro

Als Professor für Bürgerliches Recht und Rechtsgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zählt der Autor zu den besten Kennern des "Sachsenspiegel" und seines Verfassers Eike von Repgow. Der Band spiegelt den derzeitigen Forschungsstand zu dem Thema wider. Ausführlich erläutert Lück Aufbau und Inhalt des ältesten deutschen Rechtsbuches. Darüber hinaus befasst er sich mit allgemeinen Fragen zum Recht im Mittelalter sowie mit der erstaunlichen Wirkungsgeschichte des "Sachsenspiegel". Zahlreiche Farbfotografien und Abbildungen aus Originalhandschriften illustrieren den faktenreichen Text.

Nikolaus von Kues

Erich Meuthen, Nikolaus von Kues. Skizze einer Biographie (Aschendorff, Münster 1964), 136 Seiten, antiquarisch ab ca. 5,00 Euro

Der Verfasser gehört zu den renommiertesten Cusanus-Forschern; Kennerschaft spricht aus jeder Zeile seiner so knappen wie detailgenauen und materialreichen Darstellung. Meuthen porträtiert den Philosophen und Kirchenfürsten vor dem geistesgeschichtlichen Hintergrund seiner Zeit. Prägnant beschreibt er die kirchenpolitischen Verhältnisse, die das Handeln des Kardinals bestimmten. Präzise - und allgemeinverständlich - erläutert er die Grundzüge des komplexen cusanischen Denkens, wobei auch dessen philosophie- und theologiegeschichtliche Voraussetzungen berücksichtigt werden. Ein Buch, das Einsteiger und Experten gleichermaßen begeistern dürfte.

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