Lesen Sie einen Ausschnitt aus GEOEPOCHE Nr. 33 "New York"
1524
Der florentinische Entdecker Giovanni da Verrazzano bereist die Küsten Nordamerikas und beschreibt in seinem Bericht das gemäßigte Klima und die hügelige Gestalt der Landschaft um die spätere New York Bay.
Zu diesem Zeitpunkt lebt in der Region der Stamm der Lenape, eine Untergruppe der Algonkin-Indianer, die große Teile der amerikanischen Ostküste besiedeln. Die Lenape sind Fischer, Jäger und Sammler, bauen aber auch Mais, Bohnen und Tabak an.
1609
Im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie sucht der englische Seefahrer Henry Hudson entlang der nordamerikanischen Küste einen direkten Seeweg nach Asien. Dabei segelt er auch in die von Verrazzano entdeckte Bucht und befährt den später nach ihm benannten Hudson River. Hudsons Zweiter Offizier notiert als erster Europäer den indianischen Namen für die langgezogene Insel am Unterlauf des Flusses: „Manna-hata“, was möglicherweise „Insel der Hügel“ bedeutet. Zudem berichtet der Offizier den Auftraggebern in Amsterdam von großen Mengen an Bibern und Ottern. In den folgenden Jahren begeben sich deshalb immer wiederniederländische Pelzhändler an den Hudson.
1614
Der Händler Adriaen Block fertigt die erste Karte Manhattans und der umgebenden Küste an. Er bezeichnet die dargestellte Region als „Nieuw Nederland“ und beansprucht sie damit indirekt als Kolonie für sein Heimatland.
Doch offiziell annektieren wird die Regierung in Den Haag diesen Landstrich nie, der sich an der amerikanischen Ostküste zwischen dem Connecticut-Fluss nördlich von Manhattan und dem Delaware-Fluss südlich davon erstreckt.
1624
110 Männer, Frauen und Kinder landen in Nieuw Nederland und lassen sich dort als Kolonisten nieder. Sie handeln im Auftrag der 1621 ins Leben gerufenen Niederländischen Westindien-Kompanie, der diese Region von der Regierung als Herrschaftsgebiet zugesprochen worden ist. Die Gesellschaft erhofft sich Profit vom Handel mit Biberpelzen.

1625
Weitere Siedler gelangen nach Nieuw Nederland, von denen sich einige nun auch auf Manhattan niederlassen. Zu ihrem Schutz errichten Vertreter der Westindien-Kompanie eine kleine Befestigung, die sie „Fort Amsterdam“ nennen. Dieses Ereignis wird später als Gründung New Yorks gelten.
1626
Der Generaldirektor von Nieuw Nederland, Peter Minuit, erwirbt Manhattan im Tausch gegen Waren im Wert von 60 Gulden von den Lenape-Indianern. Die neue Siedlung auf der Insel, die bald zur größten Ortschaft der Kolonie wird, nennt er „Nieuw Amsterdam“.
1643
Niederländische Soldaten überfallen eine Indianersiedlung und töten etwa 80 Männer, Frauen und Kinder. Daraufhin ziehen elf verbündete Stämme in den Krieg gegen die Europäer und zerstören einen Großteil der 40 Farmen in der Umgebung von Nieuw Amsterdam.
1647
Kriege und Missmanagement haben Nieuw Amsterdam in eine wirtschaftliche Krise gestürzt. Um die heruntergekommene Kolonie wieder zu stärken, entsendet die Westindien-Kompanie 1647 Petrus Stuyvesant als neuen Generaldirektor. Tatsächlich erlebt der Handel unter seiner Führung einen Aufschwung.
1653
Zum besseren Schutz gegen Angriffe der Indianer, aber auch britischer Kolonisten aus dem nordöstlich von Manhattan gelegenen Neuengland errichten die Siedler von 1653 an einen Palisadenzaun am Nordrand der Stadt. Der Weg entlang dieser Mauer erhält später den Namen „Wall Street“.
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