Khande Rao, Herrscher von Baroda, der bis 1870 regierte, galt als originell, grausam und extrem unberechenbar. Einmal ließ er seine Priester ein Paar seiner Tauben trauen – er hatte etwa 60 000 davon – und veranstaltete dazu ein Hochzeitsbankett mit exorbitantem Feuerwerk. Leider fraß anschließend eine Katze den Bräutigam.
In Khande Raos Arena kämpften brünstige Elefanten, die zuvor durch eine dreimonatige Spezialdiät aus Butter und Zucker in Stimmung gebracht worden waren, und Nashörner, von denen eines rot, das andere schwarz angestrichen war. Rao hatte folgendes Gesetz erlassen: Wenn er gähnte, mussten alle Anwesenden unverzüglich mit ihren Fingern schnippen, um die Fliegen zu verscheuchen, von denen es immer einige gab, denn Baroda war wegen seines ungesunden Klimas gefürchtet.
Viele indische Herrscher sind passionierte Sammler
Sir Usman Ali Khan Bahadur, der Herr von Hyderabad, genannt „Aristoteles seines Zeitalters“ und „der Schatten Gottes“, galt als reichster Mann der Welt, obwohl in seinem Palast einmal Ratten Banknoten im Wert von acht Millionen Dollar fraßen. Er kam 1911 auf den Thron, nachdem er in einem Harem aufgewachsen war, und blieb Zeit seines Lebens ein passionierter Sammler von erotischen oder zumindest intimen Fotografien, die er sich zum Teil mithilfe jener Kameras beschaffte, die er in den fürstlichen Gästebädern versteckt anbringen ließ.
Als er 1920 Reiselust verspürte und für einige Tage Neu-Delhi besuchte, war dies eine große Sache, da er ungern ohne die – auf dem Höhepunkt seiner Manneskraft – 200 fürstlichen Konkubinen aus dem Haus ging. Ohne einen sehr großen Sonderzug ließ sich so etwas nicht bewerkstelligen.
Zugleich war Usman Ali ein bemerkenswert frommer Mensch. Deshalb erließ er auch ein Gesetz neuen Typs: Es war verboten, auch nur eine einzige Zeitung zu verbrennen, zu zerreißen oder sonstwie zu zerstören, in der der Name des Propheten geschrieben stand. Weil nun aber Mohammed einer der häufigsten Vornamen seines Reiches war, konnte das Gesetz nur durch die Arbeit einer gewaltigen Behörde und die Anlegung eines Archivs umgesetzt werden, das seinesgleichen suchte.
Saiyyid Mohammed Hamid Ali Khan Bahadur, Nawab von Rampur, dessen Lebensspanne von 1877 bis 1930 währte, ein Mann von starkem Willen und starker Verdauung, ließ sich seine Toilette zum Thron umbauen, oder vielleicht umgekehrt, man kann es wohl so oder so sehen. Dort regierte er und sprach Recht über seine Untertanen, ob mit oder ohne Wasserspülung, ist historisch nicht überliefert. Von dem gleichen Herrscher heißt es, dass er, wenn man ihn reizte, zwei Stunden lang in drei Sprachen – Punjabi, Urdu und Persisch – zu fluchen wusste, ohne sich ein einziges Mal zu wiederholen.
Nur sehr mächtige Fürsten dürfen sich "Maharadscha" nennen
Nicht alle Maharadschas besaßen so skurrile, tyrannische oder exzentrische Persönlichkeiten, es gab unter ihnen aufgeklärte Reformer, unauffällige Verwalter, skrupulöse Intellektuelle, Hindus, Muslime, eigentlich fast alles. Aber bei einem nicht geringen Prozentsatz von ihnen fügten sich das heiße Klima, der britische Einfluss, die Macht und der Reichtum zu einer höchst bemerkenswerten Mischung.
Im britischen Indien gab es rund 600 nominell eigenständige „Fürstenstaaten“, wie die Briten sie nannten. Die größten von ihnen konnten sich an Fläche und Bevölkerungszahl mit europäischen Ländern messen, während der kleinste, Vejanoness, nur über rund 200 Einwohner und ein Jahreseinkommen von 500 Rupien verfügte.
Diese Fürstentümer bedeckten mehr als ein Drittel der Fläche Indiens, ihre Herrscher trugen verschiedene Titel, nur sehr mächtige durften sich Maharadscha („Großkönig“) nennen – oder Nizam, wie der muslimische Landesherr von Hyderabad. Ihr Rang bemaß sich an den Salutschüssen, auf die sie bei offiziellen Anlässen Anspruch hatten, 21 Schüsse für den Maharadscha von Baroda, 15 Schüsse für den Nawab von Rampur, neun für den Radscha von Maihar.

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Die Maharadschas, Radschas und Nawabs waren den deutschen Duodezfürsten des 18. und 19. Jahrhunderts, all den illustren Herren von Mecklenburg-Strelitz, Schwarzburg-Rudolstadt oder Reuß jüngere Linie, gar nicht so unähnlich. Sie durften in ihren Reichen Recht sprechen, die Schulen und das lokale Verkehrswesen verwalten, sich um die Kultur kümmern, Steuern einziehen, einige hatten gar Armeen, mit denen sie in den Weltkriegen die Briten unterstützten.
Solange sie die britische Oberhoheit nicht infrage stellten und pünktlich ihre Abgaben an die Krone zahlten, wurden sie meist in Ruhe gelassen. Als ständige Mahnung stand in den wichtigeren Hauptstädten, nicht weit vom Palast des Maharadschas, der etwas kleinere Palast des britischen Gesandten.
Dieses System der „indirekten Herrschaft“ über ein Kolonialreich besaß für die Briten den großen Vorzug, dass es Verwaltungspersonal und Besatzungstruppen sparte. Die Fürsten profitierten umgekehrt davon, dass die Kolonialherren ihnen den Bestand ihrer Dynastie und die Sicherheit ihres Landes vor militärischen Überfällen garantierten.
Sonderbare Steuergesetze sichern den fürstlichen Reichtum
Der Reichtum der Maharadschas, unter denen es hin und wieder auch vereinzelte weibliche Maharanis gab, beruhte nicht nur auf den natürlichen Bodenschätzen ihrer Reiche, sondern auch auf einer bis ins Äußerste verfeinerten Kultur der Steuererhebung. In Kaschmir wurden die Steuerpflichtigen bisweilen mithilfe von Daumenschrauben an ihre Abgaben erinnert und zur Ehrlichkeit ermahnt, dort gab es sogar eine Steuer auf das Ausheben von Gräbern. Das Geld, das auf diese oder ähnliche Weise hereinkam, ging meistens für die Kosten des Hofes, die Lebensführung des Herrschers und eine, wie wir heute sagen würden, ausgeprägte Partyszene drauf: Es war durchaus denkbar, dass
für die Hochzeit eines der zahlreichen Fürstenkinder der halbe Jahresetat eines Staates ausgegeben wurde.
Der Gerechtigkeit halber muss gesagt werden, dass die meisten Fürsten ihr Geld nicht ausschließlich für privaten Luxus verwendeten. Der bereits erwähnte Usman Ali, der 1911 den Thron von Hyderabad bestieg, unterstützte die indische Zentralverwaltung einmal mit einem Kredit, der aus zwei mit Goldmünzen und Silberbarren restlos gefüllten Eisenbahnwaggons bestand.
Es war auch üblich, dass ein Herrscher sich von Zeit zu Zeit mit Gold- oder Silbermünzen öffentlich aufwiegen und das Edelmetall anschließend an sein Volk verteilen ließ, das auf diese Weise zumindest indirekt vom guten Ernährungszustand seines Monarchen profitierte.
Schon die jungen Erben stehen unter britischem Einfluss
Die Maharadscha-Söhne wurden in von den Briten gegründeten Internaten erzogen, wo sie mit, pro Kind, bis zu 100 Bediensteten und eigenen Autos recht standesgemäß lebten, Cricket und Polo lernten und ihr Dinner im Smoking einzunehmen pflegten. Folglich standen sie später, als Fürsten, auch unter dem Einfluss des britischen Lebensstils.
Ihre Mittel gaben sie dementsprechend besonders gern für Automobile der Marke Rolls-Royce aus, aber natürlich kamen auch die eher traditionellen Vergnügungen wie Tigerjagd, das Sammeln von Diamanten oder der Aufbau und die systematische Pflege eines umfangreichen Harems nicht zur kurz.
In den 1930er Jahren war der Maharadscha von Jaipur für Spazierfahrten bekannt, die er in seinem grünen Rolls-Royce unternahm und bei denen ihn etwa 60 Polo-Ponys und die entsprechende Zahl Reitknechte in bunten Turbanen begleiteten.
Ihre Ausfahrten nutzten die meisten Maharadschas auch zum Verteilen von Geld an ihre Untertanen sowie zur Entgegennahme von Petitionen. Bhopal Singh von Udaipur bevorzugte die Wagenfarbe Scharlachrot; er saß stets allein auf der Rückbank. Ihm folgten keine Ponys, sondern drei Busse mit den wichtigsten Vertretern des Adels.
Vom Maharadscha in Bharatpur wird berichtet, dass er einige Exemplare aus seiner Rolls-Royce-Flotte bei der Müllabfuhr der Hauptstadt Dienst tun ließ, was aber möglicherweise nur eine erzieherische Maßnahme war, um den seiner Ansicht nach arroganten britischen Verkäufer zu demütigen, von dem er die Fahrzeuge in London erworben hatte.

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Sir Bhupinder Singh von Patiala, ein 125 Kilo schwerer Mann mit gewaltigem Schnurrbart, verfügte für seine privaten Bedürfnisse über etwa 500 Reitpferde, etwa 350 Lebenspartnerinnen und genau 27 Rolls-Royce-Limousinen.
In seinem Harem gingen europäische Fachärzte ein und aus, die den Bedarf an plastischer Chirurgie deckten, vor allem Vergrößerungen oder Verkleinerungen von Körperteilen – Schönheitsoperationen, die der Maharadscha gern persönlich überwachte.
Es stand dort auch eine französische Maschine, die mithilfe von Radium die männliche Potenz zu steigern versprach. Seine Wagenflotte aber ließ Sir Bhupinder Singh selbstverständlich von einem englischen Mechaniker pflegen.
Sir Jai Singh von Alwar schlug insofern aus der Art, als er ein Automobil der Marke Lancaster favorisierte. Allerdings war die Karosserie innen und außen vergoldet, das Lenkrad bestand aus Elfenbein, und der hintere Teil des Wagens stellte eine angeblich recht akzeptable Kopie der britischen Krönungskutsche dar, einschließlich des Sitzes für die Lakaien.
Zu den Hobbys der Mächtigen zählt auch die Dudelsackmusik
Neben den britischen Autos und den typisch britischen Sportarten gab es noch einen dritten Bestandteil der britischen Kultur, der beim indischen Adel überdurchschnittliche Wertschätzung genoss: der Dudelsack. Von einem Angehörigen des Sikh-Adels ist der Satz überliefert, Dudelsackmusik sei „so schön, dass diejenigen, die sie hörten, den Verstand verloren“.
Dennoch ist die Musik, vor allem die konzertante, wohl einer der ganz wenigen Bereiche, in denen die indischen Fürsten bei ihrem Bemühen um raffinierte, bis in Detail perfekte britische Lebenskunst scheiterten. Als der Prinz von Wales 1875 Indien besuchte, wurden eigens für ihn in Gwalior goldene Betten und Bäder aus massivem Silber angefertigt. In Kaschmir aber wollte man den Gast dadurch ehren, dass für ihn 30 verschiedene Kapellen 30 verschiedene Willkommensmelodien spielten – doch sämtliche 30 Kapellen haben angeblich auf die peinlichste Weise falsch musiziert.
Mindestens ein Maharadscha ließ seinen Rolls-Royce zum Schießstand für die Tigerjagd umbauen. Als ein anderer Prinz von Wales im Jahre 1922 Indien bereiste, machte auch er wieder in Gwalior Station – einem Land, das für Tiger wohl ungefähr das bedeutet, was Schottland für Rebhühner darstellt. Tatsächlich gilt der damalige Maharadscha von Gwalior, Madhav Rao Sindia, als größter Tigerjäger aller Zeiten – zumindest der Zahl der Jagdveranstaltungen nach. Die unter seiner Regie getöteten Tiger hätten angeblich eine Kette von zweieinhalb Meilen Länge ergeben.
Nicht nur um Natur- und Tierschutz machte man sich wenig Gedanken, auch der Menschenschutz ließ bei den Maharadschas gelegentlich zu wünschen übrig. So pflegte ein Herrscher als Köder zum Anlocken der Tiger nicht, wie üblich, angepflockte Ziegen oder Büffel zu verwenden, sondern Kleinkinder. Kritikern antwortete er mit der Bemerkung, dass er noch niemals einen Tiger verfehlt habe, deshalb sei auch nie ein Kind zu Schaden gekommen.
Der Maharadscha von Datia hielt an der Grenze seines Reiches Tigerinnen in Käfigen, um männliche Tiere aus dem Nachbarland Gwalior anzulocken, die der Herrscher dann aus seinem sicheren Versteck heraus abschoss. Die Tigerjagd, die als eine besonders edle und männliche Freizeitbeschäftigung galt, war eben auch immer ein Feld für schmutzige Tricks. Weil der Erfolg einer Jagd auch nach der Größe des erlegten Tiers bemessen wurde, ließen schwarze Schafe unter den Schützen ihre Trophäen künstlich vergrößern – etwa, indem das Tigerfell mithilfe versteckter Stöcke bis zum Zerreißen gedehnt wurde.
Das Verhältnis vieler Fürsten zur Fauna ist zwiespältig
Staats- und andere Ehrengäste hatten selbstverständlich ein Anrecht auf eine besonders erfolgreiche Jagd. Auf diese Weise gelang es dem jugoslawischen Präsidenten und Marschall Tito, der diese prächtigen Tiere eigentlich nur filmen wollte, bei seinem Indienbesuch mit einem einzigen Schuss vier Tiger zu erlegen, so jedenfalls die offizielle Lesart. Das Verhältnis der meisten Maharadschas zur Fauna ihrer Länder war, vorsichtig gesagt, ambivalent. Einerseits waren sie passionierte Jäger und veranstalteten in ihren Arenen Kämpfe, die an das Römische Reich erinnerten – Schafböcke, Büffel und Elefanten mussten gegeneinander antreten, wobei in Baroda die Elefanten zuvor mit alkoholgetränktem Futter betrunken gemacht wurden, um ihre Darbietung interessanter zu gestalten.
Auf der anderen Seite waren die indischen Fürsten zu einer Vergötterung ihrer vierbeinigen Freunde fähig, die uns heute übertrieben vorkommt. Unvergessen der große Hundefreund Mahabat Khan Babi Pathan, Herr von Junagadh, der mit seiner gut 800 Tiere umfassenden Meute als führender Züchter des Orients galt und jedem Exemplar einen eigenen Raum mit Licht und Telefon sowie einen Leibdiener zur Verfügung stellte, der sich auch um das An- und Auskleiden zu kümmern hatte – die vierbeinigen Freunde des Herrschers trugen nämlich kostbare Gewänder.

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Das Hundehospital unterstand einem englischen Tierarzt. Bei Beerdigungen wurde Chopins Trauermarsch gespielt. Dieses Hobby ließ Mahabat Khan sich elf Prozent der monatlichen Staatseinkünfte kosten. Und die Hochzeit seiner Lieblingshündin Roshana mit einem Retriever-Rüden gehört zu den größeren Ereignissen der indischen Feudalgeschichte, auch wenn der britische Vizekönig, vermutlich peinlich berührt, seine Anwesenheit verweigerte.
Historiker sprechen von 50 000 – menschlichen – Ehrengästen, der Bräutigam wurde von einer Ehrengarde, die aus 250 auf reich geschmückten Elefanten sitzenden Artgenossen bestand, am Bahnhof abgeholt. Gemeinsam mit seiner parfümierten und mit Juwelen behängten Braut nahm er zur Rechten des Fürsten an der Hochzeitstafel Platz.
Oft werden die skurrilen Leidenschaften zur Obsession
Diese übergroße Leidenschaft für eine einzige, bestimmte Sache ist ein Kennzeichen vieler indischer Herrscher – bei Mahabat Khan war es die Hundezucht, bei anderen Automobile, bei dem Nawab von Rampur dagegen die Kochkunst. Er soll mehr als 300 hauptberufliche Köche beschäftigt haben, von denen die meisten auf ein einziges Gericht spezialisiert waren.
Andere Maharadschas liebten einfach die Liebe als solche. An einem ganz bestimmten Hof bestand das abendliche Ritual darin, dass sich auf den Stufen des Palastschwimmbeckens 40 nackte Damen aus dem Harem des Maharadschas versammelten. In ihren Händen hielten sie Kerzen, die eine zugleich naturalistische und frivole Form besaßen und möglicherweise eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Maharadscha aufwiesen. Sie gingen nun ins Wasser, das ihnen etwa an die Mitte der Schenkel reichte, und steckten die Kerzen dorthin, wo sie, nach dem Willen des Maharadschas, hingehörten. Anschließend begannen sie, im Wasser stehend, zu tanzen. Diejenige, deren Kerze als letzte verlosch, war in der Nacht die Gefährtin des Fürsten.
Der Reichtum der Maharadschas brachte es, nahezu zwingend, mit sich, dass sich in ihren Haushalten Diamanten und andere Edelsteine ansammelten, auch wenn die Fürsten diese im Grunde unpraktischen Steine manchmal nur als Briefbeschwerer verwendeten, wie es in Hyderabad mit dem berühmten, 162-karätigen Jacob-Diamanten geschah, einem der größten der Welt.
In Baroda wusste man mit dem kaum weniger berühmten „Stern des Südens“ nichts Besseres anzufangen, als ihn einer geschirrten und gesattelten Giraffe als Halsschmuck umzuhängen. Das solcherart geschmückte Tier führte, zur Volksunterhaltung, in den Straßen eine Parade an.
Obwohl die Maharadschas ihre Lieferantenrechnungen in der Regel großzügig und pünktlich bezahlten, machte Mahbub Ali Pascha von Hyderabad bei dem erwähnten Jacob-Diamanten eine Ausnahme. Der Händler erhielt bei der Übergabe die Hälfte des Preises, den Rest wohl nie – der Mann war ruiniert. Der Diamant aber blieb verschollen, bis ihn der Sohn und Erbe des Maharadschas nach dessen Tod in einem der Hausschuhe seines Vaters entdeckte, in der Gegend des großen Zehs.
Anfang der 1970er Jahre werden letzte Privilegien abgeschafft
Das goldene Zeitalter der Maharadschas begann 1858, nachdem die britische Krone Indien offiziell von der East India Company übernommen hatte; es neigte sich in den 1930er Jahren, als das demonstrative Herzeigen von Reichtum in der Welt zunehmend als problematisch empfunden wurde; es endete offiziell 1947 mit der Selbstständigkeit Indiens und endgültig Anfang der 1970er Jahre, als unter der Premierministerin Indira Gandhi die letzten Privilegien der Fürsten abgeschafft wurden. Einige Nachfahren der Maharadschas werden in ihren ehemaligen Ländern immer noch verehrt, einige haben in der Politik oder in der Wirtschaft Karrieren gemacht.
Man kann vielleicht, rückblickend, die Epoche der Maharadschas als eines der großen Experimente der vergangenen Jahrhunderte lesen: Was geschieht, wenn Menschen nahezu unbegrenzte finanzielle Mittel besitzen und dabei relativ wenig zu tun haben?
Antwort: Sie werden sonderbar.