Am 9. April 1917, mitten im Ersten Weltkrieg, tritt ein 46-jähriger Russe eine Bahnreise an, die den Lauf der Geschichte verändern wird: Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, bricht von Zürich nach Petrograd auf. Deutsche Offizielle haben diese Fahrt quer durch den halben Kontinent ermöglicht, denn Berlin erhofft sich eine Schwächung des Kriegsgegners Russland: Der Bolschewik soll mit seiner radikalen Propaganda sein Heimatland ins Chaos stürzen und zum Kriegsaustritt bewegen.
Lenin enttäuscht seine deutschen Unterstützer nicht; kaum in der russischen Hauptstadt angelangt, arbeitet er gegen die bürgerliche Regierung und fordert das sofortige Ende der Kämpfe. Und nur sieben Monate später reißt seine Partei in der Oktoberrevolution die Macht an sich. Lenin steht an der Spitze des kommunistischen Regimes – allein durch seinen rücksichtslosen Führungswillen können die Bolschewiki ihre Herrschaft stabilisieren. Doch das Leben des Revolutionärs endet als Tragödie. Schwer erkrankt muss er tatenlos mit ansehen, wie sich einer seiner Genossen allmählich zum Diktator aufschwingt: Josef Stalin.
Diese Dokumentation zeichnet mit historischem Bildmaterial und Aufnahmen der Originalschauplätze Lenins Biografie nach: von der Jugend in der Wolgastadt Simbirsk über die Zeit des Exils bis zu den dramatischen Ereignissen von Umsturz und Bürgerkrieg. Es ist das Porträt eines fanatischen Machtmenschen, der bereit ist, für seine Ideologie Hunderttausende Leben zu opfern
